Fühlinger See

Bearbeiter: Dr. Wolfgang Krutzke, 18055 Rostock

Die Geschichte des Fühlinger Sees beginnt im Jahre 1912. Damals begann man, in der gesamten Fühlinger Heide Kies auszubaggern, der für den Bau der beiden Eisenbahnlinien Köln-Krefeld und Köln-Aachen benötigt wurde. Da Rheinarme unter dem Gelände hinwegfließen, füllte Grundwasser schnell die Kiesgruben. Es entstand ein Baggerloch an der Stelle des heutigen Strandbades, welches in den 30er Jahren von den Kölnern bereits zum Baden genutzt wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der südliche Teil der Fühlinger Heide samt Freibad in den Händen belgischer Pionierbataillone und somit Sperrgebiet. Die Kasernenbauten wichen erst nach dem Abzug der Soldaten im Jahre 1962.

Das Gelände bot nun einige Jahre Platz für eine Teststrecke der ALWEG-Bahn, das neben der Wuppertaler Schwebebahn berühmteste Einschienenbahnprojekt. Sie kam jedoch nie über das Erprobungsstadium hinaus.

Im Jahre 1967 wurde ihr letzter Betonpfeiler abgebrochen, um das Projekt “Regattabahn” zu verwirklichen. Die neuen Kiesgruben, die beim Bau des künftigen Stadtteils Chorweiler entstanden, wurden rekultiviert. Die Planung umfasste Inseln und Halbinseln, damit die Uferfl äche möglichst groß wurde und genügend Platz für Spaziergänger, Angler, Schwimmer und Ruderer bieten konnte. Die Regattabahn wurde schließlich 1978 eingeweiht und in einem Zeitraum von 10 Jahren entstand so aus dem früheren Baggerloch, Feld- und Heidegelände die Erholungsanlage Fühlinger See mit ihren sieben Teilseen und der 2300 m langen Regattabahn für Ruderer, Kanuten und auch Triathleten.

Die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig, im Angebot sind unter anderem ein Tauchsee, ein Angelsee, ein Surfsee und ein Freibadsee. Insbesondere an warmen Sommertagen strömen bis zu 100.000 Menschen an den See. Zusätzliche Anziehungspunkte sind Open-Air-Konzerte und -Festivals oder Sportwettkämpfe. Kernstück und Sportstätte für den Wettkampf- und Trainingsbetrieb der Kanuten und Ruderer ist die 2.300 m lange Regattabahn. Ein Höhepunkt war 1998 die Ruder-WM. Voraussetzung für sportlich faire Wettkämpfe sind gleiche Bedingungen auf allen Bahnen.

Die 130 m breite Regattabahn ist auf der gesamten Länge nach dem Albano-System markiert und ermöglicht somit eine genaue und unverwechselbare Trennung der einzelnen Bahnen. Bei Ruderregatten kommt stets eine Ampelstartanlage zum Einsatz, die neben dem optischen Startkommando auch ein akustisches Signal erzeugt. Dank spezieller Lichttechnik kann man bei gutem Wetter das Startsignal sogar vom Zielbereich aus gut erkennen. Entlang der Regattastrecke können moderne Zwischenzeit-Meßgeräte eingesetzt werden, die in Echtzeit für die nötige Übersicht über die Entwicklung des Rennens sorgen. Um den Zieleinlauf exakt beurteilen zu können, verfügt der Kölner Regatta-Verband über eine moderne, digitale Fotofinish-Kamera, die selbst kleinste zeitliche Abstände beim Zieleinlauf verdeutlicht und somit für eine exakte Ergebniswertung sorgt. Desweiteren unterstützt eine sprudelnde Wasserlinie die Zuschauer, die dank dieser Technik selbst aus ungünstigem Winkel den Zieleinlauf verfolgen können.

Ausstattung der Regattbahn

* Länge: 2.300 m

* Breite: 130 m, 6 Bahnen à 13,5 m

* Mindestiefe: 6 m

* Albano-System zur Bahnmarkierung

* Ampelstart-Anlage - Lichtreichweite 2km

* Computergestützte Zeitmesseinrichtung

* 250 m Zwischenzeitmessung

* MacFinish Zielkamera

* Drahtlose Starthelfersprechanlage

* 9 Bootshallen mit Werkstatt

* Umkleide- und Sanitätsräume

* Massage- und Aufwärmräume

* Anlegestege an den Bootshallen (je 45 x 3 m)

* Plattform für Siegerehrungen

* Anlegesteg im Zielbereich (65 x 3 m)

Der See wurde weiterhin als Forschungsprojekt für stehende Gewässer verschiedener Institute untersucht und besitzt eine große Vielfalt von Fischen und Pflanzen.

<http://maps.google.de/maps?hl=de&ie=UTF8&ll=51.025363,6.921902&spn=0.020368,0.038495&t=h&z=14>

http://www.koelner-regatta-verband.de/