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Landschaft
Der Hochrhein fließt durch eine waldreiche, nicht allzu schroffe bergische Landschaft zwischen Schwäbischer Alb/Schwarzwald und Schweizer Jura - oft fernab vom Straßenverkehr - von Stein am Rhein nach Basel. Die anliegenden malerischen Orte Stein am Rhein, Diessenhofen, Schaffhausen, Neuhausen mit dem Rheinfall, Rheinau mit seinem Kloster, Eglisau nach einer reizvollen Durchbruchstrecke, Waldshut, Laufenburg, Bad Säckingen, Rheinfelden/Schweiz und Basel sind einen Landgang wert. Obwohl man unterwegs kaum weiß, ob man sich gerade in der Schweiz oder in Deutschland befindet, sollte man die Selbstverständlichkeit erwähnen, mit der man das heutzutage ignorieren darf. Immerhin sind stets Personalausweis oder Reisepass mit zu führen.
Der Fluß
Der Hochrhein weist bei Mittelwasser zwischen Bodensee und Basel auf einer Strecke von 167 km ein Gesamtgefälle von rund 150 Metern auf. In Konstanz an der Straßen-Eisenbahn-Brücke begann die Stromkilometrierung mit km 0,000. Seit den 1990-er Jahren orientiert man sich an der Flussmitte: Bei Vermessung ab km 170 stromauf ergab sich: Dieselbe Brücke hat jetzt Rhein-km 0,755. Die alten km-Steine/Tafeln werden nicht mehr gewartet, sind lückenhaft und schwer erkennbar. Man orientiert sich besser an Orten, Nebenflüssen oder Brücken. Großschifffahrt ist möglich: durchgehend vom Bodensee bis Schaffhausen, späterhin nur auf Teilabschnitten des Flusses, schließlich wieder ab Rheinfelden/Baden. Man unterscheidet drei Abschnitte
1. „Kleinschifffahrtstrecke“ oberhalb Rheinfelden
2. „Großschifffahrtstrecke“ = „Landeswasserstraße“ zwischen Strassenbrücke Rheinfelden (km 149,1) und Mittlerer Rheinbrücke in Basel (km 166,534) mit Schifffahrtsverordnung Rheinfelden-Basel (Rhein-Schifffahrtsdirektion Basel – RSD - und Regierungspräsidium Freiburg - RPF - )
3. Bundeswasserstraße ab Mittlerer Rheinbrücke mit RheinSchPV (Bundeswassestrassenverwaltung, Wasser- und Schifffahrtsämter).
Als Ende des Hochrheines gelte hinter Basel km alt = km neu 170. Rechts grenzt dort die Schweiz an Deutschland.
13 Staustufen
Besonderheiten
45,35 u. 48,5 Schaffhausen bzw. „Rheinfall von Schaffhausen„,beides weiträumig umfahren !
55,23 - 55,37 Rheinau 1: Kahnrampen, Schienentransportwagen
57,86 - 58 Oberes Hilfswehr, Rheinau 2: dto.
59,5 - 59,8 Unteres Hilfswehr, Rheinau 3: dto.
78,93 - 79,740 Eglisau: Steg, Wagen, Rampe, (Schleuse nur für„immatrikulierte“ Boote)
90,45 - 90,82 Reckingen: Rampe, Bootswagen
98,93 - 99,7 „Koblenzer Laufen“ (Stromschnellen / Felsschwellen): Schwierige Passage bei extremen Wasserständen
102,96 Zusammenfluss von Aare und Rhein: Durchflussverdoppelung
109,1 - 109,35 Albbruck-Dogern: Rollenrampe, Bootswagen
121,89 - 122,17 Laufenburg: Bootswagen, unten Schräglift
129,32 - 129,48 Bad Säckingen: selbst zu bedienender el. Bootswagen
143,35 - 143,65 Ryburg-Schwörstadt: Rampe, Bootswagen
146,57 - 147,7 Rheinfelden/Baden: Anlegesteg, Treppe, Bootswagen (verfügbar beim - Gebäude) haben am Oberwasser. Unterhalb sind Einsatzverhältnisse nicht optimal.
Schifffahrtspolizeiliche Bekanntmachung
Sanierung der alten Rheinbrücke Rheinfelden
Rhein-km 149,095
Einschränkung der Schifffahrt auf dem Rhein in Rheinfelden Aufgrund der Sanierung der alten Rheinbrücke in Rheinfelden ist die Durchfahrt unter der Brücke zwischen dem Inseli (CH) und dem deutschen Ufer für die Kleinschifffahrt in der Zeit ab dem:
25. Juli bis voraussichtlich Ende September 2011
gesperrt. Die Durchfahrt ist zwischen dem Inseli und der Stadt Rheinfelden (Schweiz) unter Rücksichtnahme auf die Kursschifffahrt möglich. Die Baustelle ist mit entsprechenden Schifffahrtssignalen gekennzeichnet und ist zu beachten. Ansprechpartner für die Sanierung und das Regelement der Verkehrsführung sind
Kanton Aargau
Beat von Arx
Sektionsleiter Brücken und Tunnel, Abteilung Tiefbau
Department Bau, Verkehr und Umwelt
0049(0)62 8353611 und
Stadt Rheinfelden (Schweiz)
Parkumgestaltung Inseli
Franz Ressing
Bauverwalter
Bauverwaltung Rheinfelden
Tel. 0049(61) 8355259
Vielen Dank für das Verständnis und allzeit gute Fahrt.
Aarau, den 14.07.2011 | Freiburg, den 14.07.2011 |
DEPARTEMENT BAU, VERKEHR UND UMWELT | REGIERUNGSPRÄSIDIUM |
KANTON AARGAU | FREIBURG |
149,56 - 149,78 Öffentlicher Hafen. Beginn der Großschifffahrt
155,42 - 155,6 Augst links : Großschifffahrtsschleuse. (Bootswagen vorhanden, Einsetzen unten nicht möglich.); Wyhlen rechts
163,0 - 163,82 Birsfelden: 2 Schleusen 180×12 m. Bootswagen vorhanden, Einsetzen unten erschwert
Die Aufzählung verrät die Vielfalt der unterschiedlichen Umsetzkombinationen bei Wasserfall, Wehren und Kraftwerken ohne Großschifffahrtsschleusen. Interessant für unsere Kielboote ist der fern-bediente Schienentransportwagen: Die Ruderer schwimmen das unbemannte Boot ohne Ruder an langen Fang- oder Treidelleinen über den Wagen. Von einem mitfahrenden Ruderer wird das Boot auf Kiel gehalten und meist vom Kraftwerkspersonal (Bad Säckingen: Selbstbedienung) über die Stauanlage gefahren. Beim Wiedereintauchen ins Wasser gibt der Ruderer Handzeichen oder arbeitet mit Zuruf, so dass der Wagen sanft abgestoppt werden kann. Wenn man sich dabei noch so hinstellt, dass einen kein Ausleger mit ins Wasser zieht, wird man kaum nass.
Für den Ausbau des Hochrheinverlaufes von der Aaremündung bis Basel zur Großschifffahrtsstraße ist 1976 ein schweizerisch-deutsches Generelles Projekt erstellt worden. Der Zeitraum der Realisierung ist jedoch ungewiss.
Wanderfahrten
Die Strecke Konstanz - Stein am Rhein ist wegen ihrer Windanfälligkeit schlecht einzuplanen und muss unter Umständen gestrichen werden. Wenn es aber die Witterung zulässt, ist die 170 km lange Strecke von Konstanz nach Basel in mindestens drei, wegen der zahlreichen Umtragestellen und eventueller Bootstransporte jedoch besser in vier bis fünf Tagen zu bewältigen. Die Umsetzbedingungen lassen es ratsam erscheinen, den Hochrhein mit mehreren Booten (abgedeckt) mit erfahrenen Steuerleuten und kräftigen Mannschaften zu befahren, damit man sich gegenseitig beim Umtragen helfen kann. Bei allen Wehren, Überläufen, Schleusen und Schleusenausfahrten (oft Wildwasser) ist größte Umsicht geboten. Ausflüge in den nahe gelegenen Schwarzwald, beispielsweise von Waldshut zum Schluchsee oder Titisee (Ruderclub im Schwimmbad), sollten bei der Planung in Erwägung gezogen werden. Im Hoch- oder Spätsommer ist eine Fahrt auf dem Hochrhein ein besonderer Genuss. Gepflegte Strandbäder und Grillplätze sind am Ufer überall zu finden, und, wenn die Ruderer Kühlung brauchen, lädt insbesondere oberhalb der Aaremündung das herrlich saubere Wasser zum Schwimmen ein. Ein Bad in flotter Strömung ist ein unvergleichliches Erlebnis.
Mehr Informationen auf der Spezialseite des Autors unter http://www.hochrhein-wahrsager.de.vu
und in dem Fahrtenbricht : hochrhein-ostern-2011.pdf