Informationen zur Elbe

Bearbeiter:

Manfred Wolff, 01328 Dresden

Wolfgang Kussatz, 01309 Dresden - 2010 -

Die Elbe (tschechisch Labe), zweitgrößter deutscher Fluss, ist von altersher eine bedeutende Binnenwasserstrasse. Mit Ruderbooten wurde die Elbe bereits ab Hradec Kralove (Königgrätz) befahren. Allerdings weist der erste Abschnitt Wehre, versandete Schleusen und Stromschnellen auf. Ab Tynec nad Labem (Elbeteinitz) ist der Fluss problemlos zu berudern, wenn nicht gerade die Schleusen für eine Woche wegen Wartungsarbeiten geschlossen sind, was jährlich einmal der Fall ist. Die Strecke von Pardubice (Pardubitz) bis Hamburg ist rund 850 km lang.

In der Nähe von Spindlermühle entspringt, recht unspektakulär, auf einer Höhe von etwa 1400 m, die Elbe. Ein kleines Rinnsal, eingefangen für die „Entdecker“ des zukünftigen Flusses, in einem betonierten Ring. Damit man überhaupt etwas wahrnimmt. An einer langen Mauer sind jede Menge Stadtwappen angebracht.

Die Elbe entspringt an der Südseite des Riesengebirges, durchbricht das Böhmische Mittelgebirge und Elbsandsteingebirge, tritt bei Riesa in die Norddeutsche Tiefebene ein und mündet bei Cuxhaven mit einem 15 km breiten Mündungstrichter in die Nordsee.

Ab Melnik leitet das Böhmische Mittelgebirge den schönsten Abschnitt der Elbe ein, der dann durch den Nationalpark Sächsische Schweiz führt. Hier sollte jedes Ruderboot anlegen, um die schönsten Aussichtspunkte dieses reizvollen Gebietes zu erwandern (Königstein, Bastei).

Dresden, die Hauptstadt des Freistaates Sachsen, mit seinen berühmten Barockbauten bietet viele Sehenswürdigkeiten (Gemäldegalerie, Grünes Gewölbe, Semperoper, Brühlsche Terasse, Schloss, Zwinger). Auch Meißen mit Albrechtsburg und Porzellanmanufaktur wird zur Besichtigung empfohlen.

Nach Riesa bietet die Elbe eine flache, mächtige Flusslandschaft mit eingedeichten, teilweise hohen Ufern und Auwäldern. Die Elbe hat eine ausgebaute Fahrrinne. Bis Kilometer 120 ist die Elbe mit steckenden oder schwimmenden Bojen markiert. Ab Kilometer 120 erfolgte der Buhnenausbau und Markierung mit Baken.

Die Kilometrierung erfolgt von Pardubice bis zur deutschen Grenze abnehmend (Km 0 Kugelbake bei Cuxhaven), dann bis Hamburg zunehmend.

Der Grenze zwischen der Tschechischen Republik und Deutschland verläuft von Schöna (0) bis Schmilka (4) am linken Elbufer. Die ehemalige Grenzkontrollstelle befindet sich in Herrnskretschen (Hrensko) an der B172.

Auf der Moldau, dem wichtigstem Nebenfluss im Oberlauf der Elbe, können Wanderfahrten ab dem Orlik-Stausee beginnen, ab Tyn ohne umzutragen, so dass bis zur Mündung in die Elbe bei Melnik schon etwa 200 km zurückgelegt werden.

Die Saale ab Naumburg und die Havel sowie der Mittellandkanal zum Rhein, der Elbe-Havel-Kanal und der Oder-Spree-Kanal zur Oder, der Elbe-Lübeck-Kanal und der Nord-Ostsee-Kanal zur Ostsee schaffen die Verbindung zu anderen Ruderrevieren.

Bei niedrigen Wasserständen - Pegel Dresden unter 100 - ist insbesondere in den Innenbögen auf Sandbänke zu achten. Bei hohem Wasserstand - Pegel Dresden größer als 500 - wird die Schifffahrt und damit auch der Sportbootverkehr eingestellt. Der Pegelstand ist zu erfragen beim Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung, Tel. 0351 4862360, bei www.elwis.de bzw. bei der automatischen Pegelstandansage Dresden 0351 19429.

Die Schleusen im Oberlauf der Elbe sind in Abstimmung mit dem Schleusenpersonal zu passieren.

Unbedingt sind die Seilfähren - Gierseilfähren mit Unterwasserseil - zu beachten. Je nach Wasserstand und Windrichtung können stromab 12 bis 15 km/h zurückgelegt werden.

Übernachtungsmöglichkeiten und gute Einsatzstellen für Ruderboote bestehen in folgenden Städten mit Ruderbootshäusern: Melnik - Km 0, Raudnitz (Roudnice) - Km 26, Leitmeritz (Litomerice) - Km 44, Aussig (Usti) - Km 68, Tetschen (Decin) - Km 94, Pirna - Km 34, Dresden - Km 49, Meißen - Km 81, Mühlberg - Km 127, Torgau - Km 155, Wittenberg - Km 213, Aken - Km 276, Magdeburg - Km 324, Tangermünde - Km 388, Dömitz - Km 503, Lauenburg - Km 570. Auch Zelten ist an der Elbe möglich und an natürlichen Ufern reizvoll.

Die Wasserqualität der Elbe verbessert sich mit der Zeit, Baden ist nicht unbedingt ausgeschlossen.