Bearbeiter: Rudolf Riemann, Berlin
Die Müggelspree mündet von der Großen Tränke kommend bei Km 11,6 in den Dämeritzsee. Von der Mündung aus sieht man in ca. 300 m schräg nach Backbord die Einfahrtmarkierung für die Weiterfahrt auf der Müggelspree.
Im April 2005 erfolgte der erste Spatenstich zur Renaturierung der Müggelspree. Mit der Verbindung des Mäanders Mönchwinkel I mit einer Länge von 760 Metern mit der Müggelspree wurde ein erster Anschluss im August 2005 realisiert.
Mit dem Altarm Stäbchen/Sieverslake bekam der zweite Altarm einen Anschluss zur Müggelspree. Bei einer Mäanderlänge von 460 Metern verlängerte sich die Fließstrecke der Müggelspree nochmals um 300 Meter. Inzwischen gibt es bereits vier geöffnete Mäander.
Der Wasser- und Landschaftspflegeverband „Untere Spree“ entnahm 4.000 Kubikmeter organische Sedimente von der Gewässersohle und verwertete sie in der Landwirtschaft.
Die Spree ist einer der bedeutsamsten Lebensräume im Land Brandenburg. Sie wurde jedoch im Laufe der Zeit durch den Menschen stark verändert und mit zunehmender Verbauung von einer Natur- zur Kulturlandschaft. Auch die Abtrennung von Altarmen der Müggelspree wirkte sich negativ auf den Fluss und die ihn bewohnenden Tiere und Pflanzen aus.Wertvolle Lebensräume gingen verloren. Die Selbstreinigungskraft des Gewässers ging zurück, das Wasser floss schneller aus der Landschaft ab. Verschärft hat sich die Situation am Fluss auch deshalb, weil immer weniger Wasser aus den Braunkohletagebauen der Lausitz kommt. In trockenen Sommern, die in jüngster Zeit häufiger zu beobachten waren, fließt die Spree kaum noch.
Das Landesumweltamt hat deshalb 2004 einen „Masterplan Spree“ aufgelegt, um dem notleidenen Fluss zu helfen. Das Programm, auf rund zehn Jahre angelegt, wird nach und nach abgearbeitet und entscheidend aus Ersatzzahlungen unterstützt, die der NaturSchutzFonds Brandenburg zweckgebunden bereitstellt.
Matthias Freude: „Für das Land Brandenburg bildet der Masterplan auch einen wesentlichen Baustein zur Umsetzung der im Oktober 2000 verabschiedeten Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Mit ihrer Hilfe sollen Gewässer bis 2015 wieder in einen guten Zustand gebracht werden. Die Umsetzung dieser hohen Standards ist auch eine Herausforderung für die Bewirtschaftung der Spree und ihrer Lebensräume in Brandenburg.“
Im Auftrag des Landes Brandenburg bereitet der Wasser- und Landschaftspflegeverband „Untere Spree“ die Maßnahmen zum naturnahen Rückbau der Müggelspree vor und koordiniert deren Umsetzung. Neben dem Rückbau von Uferbefestigungen hat der Wiederanschluss von abgetrennten Mäandern die höchste Priorität an der Müggelspree.
http://www.mluv.brandenburg.de/
Ab dem Dämeritzsee muss mit Motorboot und Berufschifffahrt gerechnet werden. Die Müggelspree hat schwache Strömung. Es gibt kaum Landemöglichkeiten, da fast alle Ufergrundstücke privat sind. Nur an Wassersportvereinen und Gaststätten kann angelegt werden.
Bei der Fahrt über den Müggelsee ist große Umsicht und Vorsicht geboten, da die weite Wasserfläche besonders windanfällig ist. Schon bei geringeren Windstärken bauen sich ansehnliche Wellen auf, die wenn mit Wind fährt - zum Ende hin schnell Schaumkronen tragen und da sie nur kurz sind, sofort ins Boot schlagen. Die Fahrrinne über den Müggelsee ist betont. An Ein- und Ausfahrt sind Baken mit Sturmbällen vorhanden. Bei gezogenem Sturmball sollte der Müggelsee nicht befahren werden.