Deutsch: Bromberger Kanal
Bearbeiter: Dr. Wolfgang Krutzke, Rostock
Der Bromberger Kanal verbindet die Weichsel über die Brahe mit der Netze.
Der Kanal wurde in den Jahren 1773 bis 1774 nach der 1. Teilung Polens durch von Brenkenhoff gebaut. Neben dem Finowkanal und dem Plauer Kanal (siehe Elbe-Havel-Kanal) war dies das dritte große Kanalbauprojekt in der Zeit Friedrichs des Großen.
Für den Bau des Kanals wurden ca. 20.000 Arbeiter aus u. a. Sachsen, Thüringen, Anhalt und dem Sudetenland hergeholt. Sie ließen sich entlang des Kanals nieder in den sogenannten Kanal Kolonien A, B, und C, aus denen später die heutigen Stadtteile im Westen Brombergs wurden.
Ein Gesetz des Deutschen Reiches vom 1. April 1905 verfügte den Ausbau des 26 km langen Kanals. Der Ausbau, der erst 1917 fertiggestellt werden konnte, machte den alten Kanal nunmehr auch für Finow-Maß-Kähne befahrbar. 1920 wurde der Kanal an Polen übergeben.
Die Schleusen sind in polnischen Gewässerkarten und jeweils an der Schleuse nummeriert beginnend vom Übergang Weichsel-Brahe aufsteigend bis Übergang Netze-Warthe.
Schleusen des Bromberger Kanals
0,0 des Bromberger Kanals aus der Brda (Brahe)
0,2 Wege- Nebengleisbrücke zur ehemaligen Papierfabrik
0,4 r Nr.3 Okole (Tel. (+48)52 / 322 56 20), die Schleuse wird mit Sparbecken betrieben, das ist sehr selten und sehenswert. Achtung! Wegen schlammglatter Ziegelwände der Schleusenkammer soll man Schutzhandschuhe anziehen. Nach der Anweisung des Schleusenwarts achtet man auf die Seite, an der man das Boot festmachen soll, und aufpassen, dass das Boot nicht gegen die Wände stößt.
r Nach dem Anlegen im oberen Außenhafen kann man den Geschützturm des Panzers T-34 Rudy sehen, es folgt eine Schleusentreppe, die den Kanal aus dem Weichseltal auf die Hochfläche hebt
0,5 Straßen- St. Antonius-Straßenbrücke, N25 Bydgoszcz - Sępólno Krajeńskie , anschließend Rohr-
0,6 Straßen- Grunwaldzka, N80 Bydgoszcz - zur N10
1,6 Nr. 4 Czyzkówko (Tel. (+48)52 / 379 75 72), mit beiderseitigen Sparbecken, Schleusendauer 20 min, Hubhöhe 7.50 m, Nahe bei der 2009 eröffnete Jachthafen „Gwiazda“ mit Dusche, Waschküche, Sauna (!), Wachdienst; im Sommer hält auch das Wassertaxi von Bydgoszcz hier; nahebei der Bahnhof Bydgoszcz Zachód der Strecke nach Piła und Gorzów Wlk., eine Bushaltestelle und die Endhaltestelle der Straßenbahnen 3 und 8 ins Zentrum, danach l des Stary Kanał Bydgoski (Alter Bromberger Kanal), UFB, mit Wehr verschlossen
2,5 l Miedzyń w Bydgoszczy (Schleusendorf)
5,0 r Osowa Góra (Hohenfelde), das am weitesten westlich liegende Wohnviertel, hier lagen die Kanalkolonien A, B und C aus dem 18. Jahrhundert
6,4 Straßen- S10 südliche Umgehung von Bydgoszcz
6,5 Nr. 6 Osowa Góra mit Wege-, Schleuse wird per Hand betrieben, ) (Tel. (+48)52 / 372 20 42). Schleusendauer 25 min, Hubhöhe 3.55 m. Letzte Schleuse des Stadtgebietes, man hat die 30 m über Weichselniveau liegende Scheitelhaltung erreicht. „Der Blick über die Stadt und die Weichselniederung entschädigt für vieles überstandene Ungemach.“ (Achim Hill, 700 Meilen westwärts) Nun verläuft der Kanal durch die „Notećwiesen“ (Łąki Natnoteckie) 18 km lang geradlinig auf Nakło zu. „Der Kanal führt durch eine Sumpflandschaft und ist über weite Strecken komplett mit Entengrütze bedeckt. Teilweise ist die so dick, dass man kaum durchkommt.“ Zitat http://www.wanderrudern.de/html/masuren_berlin_09.html, 50 m westlich der Schleuse ragt aus der Erde eine Stahlleiter heraus – die einzige Spur der ehemaligen Schleusekammer. Die preußischen Ingenieure haben die Schleusen nicht saniert, sondern neue in kleinen Abständen zu den alten errichtet. Gleichzeitig verschoben sie etwas das Kanalbett.
8,5 Wege- von Kruszyniec (Juppendorf)
8,7 l des Kanal Notecki (Netze-Kanal) und weiter zu kanalisierten Netze und zum Goplosee
17,4 Straßen- Ślesin – Gorzeń, l Gorzeń (Gorsin)
19,9 l Potulice (Potulitz), liegt auf einem hohen und entfernten linken Ufer. Das Dorf mit seinen Denkmälern ist eines kurzen Abstechers wert: Es stehen hier ein Palast der Familie Potulicki aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie die ehemalige Palastkapelle von 1869, in deren unterirdischem Gewölbe die Gräber der Familie liegen. Die Kapelle wurde auf „Kirche der Verkündung Mariae“ umgetauft. Der ehemalige Gutshof ist von einem Landschaftspark umgeben. In Potulice befindet sich ein Zuchthaus. Der Anblick ist umso düsterer, wenn man bedenkt, dass hier während des 2. Weltkrieges Polen von den Häschern Hitlers gefangen gehalten wurden, und nach dem Krieg – Deutsche von den polnischen Sicherheitsbehörden
20,0 r hinter dem Wäldchen „Rezerwat florystyczny 'Łąki Ślesińskie'“, Totalreservat, Betreten verboten
22,6, Nr. 7 Jósefinka,(Tel.(+48)52 / 385 39 30), Schleusendauer 25 min, Hubhöhe 1.80 m, Schleuse wird per Hand betrieben, Vor der Einfahrt in die Schleuse sind r ein Wehr zur Wasserstauung auf dem oberen Abschnitt und Paramelka–Kanal zu sehen. Beachtenswert ist der Schleusenbau. Die Schleuse ist gegenüber den übrigen Schleusen von Bromberg umgedreht. Es ist die erste Schleuse, in der man erstmals abwärts die Klapptore passiert, dann an die zweiflügligen Stahltore kommt, die am oberen Schleusenhaupt vorzufinden sind. Wenn man aus der Schleuse fährt, muss man sich l halten.
23,0 l Ortschaft Występ (Josephinen), Ortskern 1500 m entfernt, Straßen-
23,5 l hinter dem Deich ehemalige Fischteiche
24,5 Nr. 8 Naklo Wschód (Nakel-Ost),(Tel. (+48)60 / 677 41 28), Schleusendauer 25 min, Hubhöhe 1.90 m, Schleuse wird per Hand betrieben
Wenn man die letzte Schleuse passiert, hat man 200 m weiter l die Mündung der Alte Netze Rynarzewska und nach weiteren 150 m hat am l den Anfang des vorerwähnte Kanal Paramelka.
24,7 in die Notec bei Netze Km 41,6