Kap Arkona ist eine 45 m hohe aus Kreide und Geschiebemergel bestehende Steilküste im Norden der Insel Rügen, auf der Halbinsel Wittow. Ein 1927 vom Stapel gelaufener Luxusdampfer wurde nach dieser Steilküste Cap Arcona getauft.
Das Flächendenkmal Kap Arkona gehört neben dem Fischerdorf Vitt zur Gemeinde Putgarten und ist eines der beliebtesten Ausflugsziele auf Rügen mit jährlich circa 800.000 Besuchern.
Leuchtfeuer waren einst die ersten Zeichen für die Seefahrer, die in der Nacht die Nähe des eigenen Heimathafens verkündeten. Mit der Entwicklung der Seefahrt fand jede Generation technische Verbesserungen und Neuentwicklungen. Auch in unserer hochtechnisierten Zeit mit Radar und Funk wird kein Seemann auf die bewährten Leuchtfeuer verzichten wollen. Kap Arkona war schon immer einer der markanten Punkte an der deutschen Ostseeküste. Das Kap Arkona ist der einzigste Ort an der Ostsee mit drei Türmen an einem Platz.
Als im Jahre 1815 die Insel Rügen von Schweden an Preußen übergeben wurde, schlugen pommersche Kaufleute der preußischen Regierung die Errichtung von Leuchtfeuern an verschiedenen Punkten der Ostseeküste vor. Wegen der gefährlichen Untiefen am Kap Arkona wurde hier, an der Stelle einer früheren Leuchtbarke, in den Jahren 1826 und 1827 einer der heute ältesten Leuchttürme an der Ostseeküste, nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel, erbaut. Der neu errichtete Leuchtturm ist seit 1902 in Betrieb. Der 35m hohe Ziegelbau ruht auf einem achteckigem Granitsockel. Die Leuchteinrichtung besteht aus zwei Spezialglühlampen von je 75V/1.000 W, deren Licht durch Spiegel und Fresnellinsen noch in einer Entfernung von 22 Seemeilen sichtbar ist. Der gesamte Apparat wird durch ein Drehwerk bewegt; es bewirkt alle 17,1 Sekunden ein für Arkona international festgelegtes Orientierungslicht, das aus einer Gruppe von drei Blitzen besteht. Die Höhe des Feuers über dem Meeresspiegel beträgt 75 Meter. Die technische Einrichtung des Leuchtfeuers wurde 1996 erneuert und ist zu besichtigen.
Das Licht auf dem 19,3 m hohen Turm erzeugte ein Festfeuer aus 17 Rüböllampen. Parabolische Scheinwerferspiegel ermöglichten eine Sichtweite von 8 Seemeilen (1 Seemeile = 1,852 km) und die genaue Einhaltung eines Leuchtwinkels von 2700 über dem Seehorizont. Die Räume in dem dreigeschossigen Turm wurden als Dienst- und Lagerräume genutzt. Das Lampenöl war im Keller untergebracht. Nach 75 Jahren Betriebsdauer entsprach das alte Leuchtfeuer nicht mehr den Anforderungen des weiterentwickelten Systems der Leuchtfeuerkennzeichnung. Die verschiedenen Gefahrenpunkte für die Schiffahrt machten auch unterscheidbare Lichtsignale an Stelle von Leuchtfeuern notwendig. Die technische Einrichtung blieb nach ihrem Ausbau verschollen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Turm bis 1990 zur Überwachung der Seegrenze genutzt. Der Schinkelturm wurde nach aufwendigen Restaurationsmaßnahmen seit dem 11.06.1993 wieder für die Öffentlichkeit freigegeben.
Kap Arkona wird oft als der „nördlichste Punkt Rügens“ bezeichnet, was jedoch nicht ganz stimmt. Ungefähr ein Kilometer weiter nordwestlich befindet sich eine Stelle der Steilküste, Gellort genannt, welche noch etwas weiter nördlich gelegen ist. Direkt am Fuße des Gellort liegt der 165 t schwere Findling Siebenschneiderstein, auf Plattdeutsch Söbenschniedersteen.