Kummerower See

Naturpark Mecklenburger Schweiz und Kummerower See

http://www.naturpark-mecklenburgische-schweiz.de/

Der Naturpark ist für die Vielfalt und Schönheit seiner Landschaften und seine reiche Naturausstattung bekannt. Im Norden umfasst er den Kummerower See einschließlich Umgebung und das Peenetal bis Demmin. Die eigentliche Mecklenburgische Schweiz liegt im Zentrum des Naturparkes. Sie besteht aus Hügelketten mit mehr als 100 Metern Höhe – so genannten Stauchmoränen – und ebenfalls während der Eiszeit geformten Niederungen. Hier liegen, nur knapp über dem Meeresspiegel, die beiden großen Seen. Bedingt durch die Höhenunterschiede und die offene Landschaft sind sehr schöne Aussichten möglich. Die Mecklenburgische Schweiz gilt als typische Kulturlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Die landwirtschaftlichen Flächen sind durch Feldgehölze, Sölle, Hecken und Jahrhunderte alte Einzelbäume stark gegliedert. An Hanglagen treten Halbtrockenrasen auf. Die Peene und ihre Nebengewässer, Torfstiche, Talmoore, Bäche und Sölle bilden ein dichtes Netz von Feuchtgebieten.Im Süden reicht der Naturpark bis in die Hauptendmoräne – ein ebenfalls sehr abwechslungsreiches Gebiet mit Höhen bis zu 128 Metern.

Der Kummerower wie auch der Malchiner See und ihr Umland sind überregional bedeutende Rastgebiete nordischer Entenvögel. Jährlich rasten hier im Herbst und Frühjahr 20.000 bis 30.000 Bleß- und Saatgänse, rund 1.000 Haubentaucher und 2.000 Pfeifenten. Regelmäßig verweilen hier auch kleinere Trupps von Meeresgänsen, beispielsweise Weißwangengänse. Auf dem Malchiner See haben Kraniche einen Schlafplatz. Im Gebiet kommen alle drei heimischen Adlerarten vor: Schrei-, Fisch- und Seeadler. Der Schreiadler, wegen seiner östlichen Verbreitung auch Pommernadler genannt, brütet in ruhigen, ungestörte Wäldern, braucht aber zur Nahrungssuche Moore und Grünland. In Mooren und Bruchwäldern brüten Kraniche, im Naturpark ca. 100 Brutpaare. Der Weißstorch ist noch in ca. 35 Dörfern heimisch. An den Ufern der Seen und im Peenetal ist eine reiche Vogelwelt zu beobachten, beispielsweise Schilfrohrsänger, Rohrweihe, Bekassine sowie die osteuropäisch verbreiteten Blaukehlchen, Beutelmeisen und Karmingimpel. Wegen der reichen Vogelwelt sind große Teile des Naturparkes auch Europäisches Vogelschutzgebiet. Felder und Grünland, die ausreichend Hecken und Feldgehölze enthalten, beherbergen weitere Vogelarten, darunter Sperbergrasmücke, Neuntöter und Grauammer, aber auch seltene Arten wie Raubwürger und Baumfalke.

Aus Söllen und Mooren sind Ende März Moorfrösche und an warmen Maitagen zahlreiche Laubfrösche und Rotbauchunken zu hören. In einigen Bächen treten Neunaugen auf – Tiere die in der Evolution noch vor den Fischen entstanden sind. Fischotter sind nicht selten, aber kaum zu beobachten. Biber haben sich an der Peene in den letzten Jahrzehnten ausgebreitet. Bei einer Bootsfahrt kann man sie mit etwas Glück zu Gesicht bekommen, vorausgesetzt, man ist nicht motorisiert. An den Ufern der Peene sind häufig von Bibern geschnittene Äste zu finden, seltener auch ganze Bäume.

Die Becken der Mecklenburgischen Schweiz zeichnen sich im Vergleich zur Umgebung durch ein etwas wärmeres und trockeneres Klima aus. Diese Verhältnisse begünstigen das Vorkommen von wärmeliebenden und Trockenheit ertragenden Arten. So kommen zum Beispiel in den Magerrasen am Ostufer des Kummerower Sees Ähriger Ehrenpreis, Karthäuser-Nelke, Tauben-Skabiose, Berg-Haarstrang und viele weitere buntblühende Pflanzenarten vor.

Besonders im Frühjahr lohnt ein Besuch der Laubwälder. Teppiche des Buschwindröschens bedecken den Waldboden zusammen mit anderen Frühblühern. Der Hohle Lerchensporn erfüllt mit seinem Duft bewaldete Schluchten. Ein großer Bestand ist im April am Weg von Dahmen nach Klocksin zu bewundern.

Die Peene und das diesen Fluss begleitende ausgedehnte Niedermoorgebiet sind trotz der Veränderungen durch die Melioration von großer Bedeutung für die Pflanzen- und Tierwelt. In einigen Torfstichen gedeihen neben vielen anderen Wasserpflanzen Seerosen. Auch die andernorts seltene Krebsschere ist hier häufig. Stellenweise sind noch Feuchtwiesen mit gefährdeten Pflanzenarten vorhanden, darunter Sumpf-Platterbse, Nordisches Labkraut, Gelbe Wiesenraute und Orchideenarten.

Viele Parkanlagen bergen eine interessante Pflanzenwelt. Bei Burg Schlitz und im Park Blücherhof sind viele fremdländischen Gehölze zu sehen. Der Park Remplin ist im Frühjahr besonders reizvoll durch die Massenvorkommen von Nickendem Milchstern, Kriechender Gemswurz, Aronstab und Braunem Storchschnabel. Ursprünglich wurden diese bei uns nicht heimischen Arten als Zierpflanzen eingebracht.

Ein wesentliches Ziel des Naturparkes ist die Erhaltung und Weiterentwicklung der vielfältigen Kulturlandschaft mit ihrer reichen Naturausstattung. Aus den starken Nutzungsansprüchen gerade im landwirtschaftlichen Bereich ergibt sich die Gefahr eines Zurückdrängens der die Landschaft gliedernden Flurelemente, der Übernutzung bestimmter Lebensräume aber auch der Nutzungsaufgabe auf weniger günstigen Standorten. Die Probleme der Grünlandnutzung auf entwässertem Niedermoor bestehen auch im Naturpark. Die Naturparkverwaltung bereitet gegenwärtig Projekte zum Moorschutz, zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässern und zum Erhalt der Biotop- und Artenvielfalt in der Kulturlandschaft vor. Naturschutzmaßnahmen im Peenetal werden im Rahmen eines Förderprogrammes der Bundesregierung vom Projektbüro Peenetallandschaft in Anklam koordiniert.

Der gesamte Naturpark, außer den Siedlungen, ist Landschaftsschutzgebiet. Die Naturschutzgebiete mit einem Flächenanteil von insgesamt nur 2 Prozent umfassen die wertvollsten Teile des Naturparkes. Der Kummerower, der Malchiner und der Teterower See mit ihrer Umgebung sind von großer Bedeutung für durchziehende und rastende Wasservögel und viele Brutvögel, darunter auch See-, Schrei- und Fischadler. Weite Teile des Naturparkes sind deshalb Europäisches Vogelschutzgebiet.

Im Naturpark kommen eine Reihe von Lebensräumen vor, für die unser Land besondere Verantwortung trägt: Laubwälder der Jungmoränenlandschaft, darunter Buchenwälder, Hang- und Schluchtwälder, sowie Quellwälder, naturnahe Fließgewässer und kalkreiche Niedermoore, kleinflächig auch Halbtrockenrasen und kalkreiche Sandrasen. Die zehn Naturschutzgebiete enthalten hiervon nur Teilflächen. Deshalb wurden weitere Räume als FFH(Flora-Fauna-Habitat)-Gebiete vorgeschlagen, darunter das Peenetal vom Kummerower See flussabwärts, die Erweiterung des NSG »Stauchmoräne bei Remplin« und des NSG »Hellgrund« um die Quellgebiete bei Klocksin. Im Jahr 2003 wurde die Liste der vorgeschlagenen FFH-Gebiete erweitert um Landschaftsteile, die besonders struktur- und artenreich sind.Kleinere und dennoch sehr wertvolle Gebiete sind nur teilweise als geschützte Landschaftsbestandteile ausgewiesen. Der Naturpark strebt deshalb an, das Schutzgebietsnetz weiter zu optimieren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kummerower_See