Lubmin ist als Urlaubs- und Reiseziel zu jeder Jahreszeit ein echter Geheimtip. Weite Strände, Steil- und Kliffküsten sowie malerische, urige Kiefernwälder bieten Ruhe und Natur pur. Das maritime Klima und die gesunde Seeluft garantieren Entspannung und Erholung.
Seit dem 19. JH macht der Ort, einst Fischer- und Bauerndorf, durch die Lage in der dünenreichen Lubminer Heide auf sich aufmerksam.
Ein Kiefernwald, der sich am fünf Kilometer langen Badestrand mit festem feinkörnigen Sand erstreckt, hält den Wind von der reizvollen Kliffküste ab. Strände und Wälder der Umgebung laden zum Wandern und Spazieren ein. Die ausgedehnte flache Uferzone bewirkt eine schnellere Erwärmung des Wassers, als bei den weiter seewärts gelegenen Bädern. Dies ist besonders für ältere Menschen und Familien mit Kindern vorteilhaft
Im Jahr 1271 wird Lubmin erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname „Lubemyn“ ist slawischen Ursprungs und gehörte bis zur Reformation zum Kloster Eldena. In Folge des Dreißigjährigen Krieges kommt Lubmin wie ganz Pommern unter Schwedische Herrschaft. Um 1700 wird der Ort Besitz des schwedischen Feldmarschall Wrangel. Nach dem Wiener Kongreß 1815 kommt der Ort zu Preußen. Lubmin wird 1886 zum ersten Mal „Seebad“ genannt. Erst 1893 wird Lubmin an die Straße von Eldena nach Wolgast angeschlossen. Eine Kleinbahn die von Greifswald über Lubmin nach Wolgast fährt wird 1898 erschlossen. 1945 wird die Bahn abgebaut und als Reparation in die Sowjetunion gebracht. Die erste Seebrücke wird um 1900 gebaut. Ab 1969 beginnt der Bau des Kernkraftwerkes. In folge dessen wird eine Bahnlinie von Greifswald nach Lubmin gebaut.
Nach der Wende wird das noch nicht vollendete Kraftwerk stillgelegt. Seit dem Zweiten Weltkrieg gehörte Lubmin zum Bezirk Rostock und ist seit 1990 Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern. 1992 wird die neue Seebrücke fertiggestellt. Mehrere Hotels und Gaststätten entstehen, so dass der Ort 1999 seine endgültige Seebadanerkennung erhält.
Auf großen Teilen des Gemeindegebietes von Lubmin befand sich das Kernkraftwerk Lubmin. Es war mit seinen 4 Blöcken das größte der DDR. Der erste Reaktor ging 1973 in Betrieb. Zusätzlich waren vier Reaktoren im Bau, von denen jedoch 1989 lediglich Block 5 in Probebetrieb genommen werden konnte, bevor die Anlage 1990 stillgelegt wurde. Zur Zeit wird das KKW aufwendig von den Energiewerken Nord zurückgebaut. Für die atomaren Abfälle (Reaktorteile usw.) wurde ein Zwischenlager errichtet. Zu DDR-Zeiten arbeiteten rund 10.000 Arbeitnehmer für den Atomstandort, heute sind mit der Demontage noch ca. 1.000 beschäftigt.
Atomkraftgegner befürchten, dass damit das Zwischenlager des KKW vom Bund (betrieben durch die Energiewerke Nord GmbH) für Atomabfälle auch aus ganz Europa dienen könnte. Zugleich werden Eingriffe in die Küstenlandschaft befürchtet und die schlechte Verkehrsanbindung kritisiert.
Zur Industrieansiedlung auf dem Gelände des ehemaligen KKW wurde der ehemalige Kühlwasserauslaufkanal des KKW mit öffentlichen Mitteln zu einem Hafen ausgebaut. Zusätzlich soll ein Gasturbinenkraftwerk errichtet werden, das den Standort attraktiv für energieintensive Industrie (Holz, Papier, Metall) machen soll.
Außerdem planen zwei Investorengruppen mit dem Bau zweier Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke Vorhaben von jeweils rund 500 Millionen Euro. Die Investoren von Concord Power Lubmin, deren Gesellschafterstruktur seit kurzem nach Firmenangaben „um ein Unternehmen aus der russischen Föderation“ erweitert wurde, streben für das späte Frühjahr 2006 den Baustart an.
Die Firma Ecanol Biotreibstoffe will eigenen Angaben zufolge mit einem 25 Millionen Euro teuren Biodiesel-Werk dieses Jahr die erste Rapsernte zu Biodiesel verarbeiten. Ziel sei es, pro Jahr aus 155 000 Tonnen Raps, rund 12 Prozent der Jahresmenge in Mecklenburg-Vorpommern, 60 000 Tonnen Biodiesel zu machen, sagt Firmenchef Oliver Schauder.
Zurzeit ist in Lubmin umstritten, ob sich die Anstrengungen der Gemeinde mehr auf die Gewerbeansiedlung oder auf den bisher vernachlässigten Tourismus & Sport Tourismus konzentrieren sollen.
Die 380 kV-Leitung vom ehemaligen Kernkraftwerk Lubmin zum Umspannwerk Wolmirstedt ist die längste Stromleitung in Deutschland.