Zwischen 987 und 994 erbaute Abt Lioffin im Abteibereich eine Marienkirche, von der wesentliche Teile, bekannt als Alter Turm, heute noch stehen. Das historische Monument ist das älteste, aufrecht stehende, sakrale Bauwerk im Saarland. Der Alte Turm ist eine kleine Kirche über achteckigem Grundriß. Auf der Eingangsseite öffnet sich ein großer Bogen aus ottonischer Zeit. Die sieben anderen Seiten haben trapezförmige Nischen, gotisch umgebaut mit Maßwerkfenstern. Im Obergeschoss ist der ottonische Ursprung mit berühmten Kapitellen, deren Einordnung in die Kunstgeschichte die Wissenschaft beschäftigt, erhalten geblieben. Das Treppentürmchen, das im vorigen Jahrhundert eingestürzt war, wurde von Eugen von Boch rekonstruiert. Von ihm stammt auch das flache Zeltdach, das dem Bau ein so charakteristisches Aussehen gibt.
Daß uns der Alte Turm heute noch erhalten ist, verdanken wir vor allem den beiden Kunstfreunden Karl Friedrich Schinkel und Eugen von Boch. Schinkel, der berühmte preußische Baumeister, hat sich bei einer Reise im April 1826, die ihn durch das Saarland führte, für ihn begeistert. Einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des Turmes hat auch Eugen von Boch geleistet, der den Bau Mitte des 19. Jahrhunderts durch eine umfassende Renovierung sicherte. Als signifikantes Exemplar für den Zentralbau in der mittelalterlichen Baugeschichte wird der Alte Turm immer wieder in kunstgeschichtlichen Abhandlungen erwähnt.
Als eines der schönsten Fabrikgebäude gilt inzwischen die über 250 Jahre alte Benediktinerabtei des sächsischen Baumeisters Christian Kretzschmar, in der heute die Firma Villeroy & Boch ihren Sitz hat. Die Benediktinerabtei in Mettlach wurde im letzten Viertel des 7. Jahrhunderts gegründet von Lutwin, dem späteren Trierer Erzbischof. Sie hat bis zur Französischen Revolution 1794 bestanden. Die Benediktinerabtei war berühmt für ihre Klosterschule, in der Kunst und Wissenschaft gepflegt wurden. Der heute zu sehende Barockbau wurde im 18. Jahrhundert erbaut.
Abt Ferdinand de Koeler beauftragte 1728 Christian Kretzschmar mit dem Neubau des Klosters. Fertiggestellt wurden die Abteigebäude, die großartige Anlage am Saarufer mit ihren 112 Metern Frontlänge. Die Gebäude der Abtei waren zum Staatseigentum erklärt und schließlich 1803 an den Papierfabrikanten Leistenschneider versteigert worden. 1809 ging die Abtei in den Besitz der Familie Boch aus Septfontaines in Luxemburg über.
Diese Familie richtete in den Abteigebäuden die bis heute bestehende keramische Fabrik ein, in welcher ausschließlich Produkte für den Unternehmensbereich Tischkultur hergestellt werden. Weiterhin befinden sich in der Alten Abtei die Keravision, sowie die Generaldirektion der Villeroy & Boch AG. Auf dem mittleren Bild sehen Sie den herrlichen Eingang zu Keravision und Generaldirektion.
Die ersten Pläne und Zeichnungen zu Schloß Saareck sind in die Jahre 1902/03 zu datieren und das Ergebnis einer Zusammenarbeit von René von Boch-Galhau mit dem Architekten Player aus Mainz, den Villeroy & Boch bereits 1901 mit der Aufgabe betraut hatte, den Ausstellungspavillon für die Ausstellung in Düsseldorf zu errichten.
Schloß Saareck zeigt Formen und Charakteristika des neoromanischen Stiles, den man nach 1900 noch verhältnismäßig oft zur Ausführung brachte. Es diente zuerst als Wohnhaus der Familie René von Bochs und wurde nach seinem Tode im Jahre 1908 Wohnsitz seines Sohnes Luitwin I., der Schloß Saareck im Jahre 1911 durch Anbauten verändern und vergrößern ließ. Die Familie von Boch bewohnte das Haus bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges. In den Kriegsjahren wurde es zum Kriegslazarett umfunktioniert und nach Kriegsende 1945 diente es als Verwaltungssitz der Besatzungstruppen. In den Folgejahren fand dann die Umwandlung von Schloß Saareck in das Gästehaus der Firma Villeroy & Boch statt. Es hat seit 1954 seinen Verwendungszweck nicht geändert.