Naturschutzgebiet Rettbergsaue

Gebietstyp: FFH-Gebietsvorschlag, das Teilmenge eines VR-Gebietes ist

Größe: 68 ha

Mittlere Höhe über NN: 84,0 m

Landkreis: Stadtkreis Wiesbaden, 100%

Naturraum: Ingelheimer Rheinebene - Oberrheinisches Tiefland

Landschaftsteile: Insel im Bereich des sog. 'Inselrheins'

Kurzcharakteristik: Insel des Rheinstroms mit Weichholz-u.Hartholzauen, Gebüsch-Säumen sowie Auewiesen,Saum-u.Schleihervegetation,Ufer-u.Spülsaum-Biotopen sowie Pionier-u.Flutrasen,nitrophile Staudenges.u.Anlandungs-Biotopen

Begründung: Rheininsel mit hoher landschaftsästhetischer Bedeutung als bewaldete Barriere zwischen 2 Städten. Stromauewälder mit der vollen Auedynamik des Rheinstroms. Klimatisches Ausgleichsgebiet und Emissionsfilter im Ballungsraum zwischen 2 Landeshauptstädten

kulturhistorische Bedeutung: Vermutlich seit Römerzeit besiedelt,seit Mittelalter mit Sicherheit wegen 2 Ruinenresten höchstg.Erhebung. Anfang 20. Jahrhundert , 2Strandbäder, Schierstein. Bad 1961 umgebaut

geowissenschaftliche Bedeutung: Ursprünglich 2 Inseln durch Hochflutungslehm und Grobsedimentablagerung entstanden, durch Hafenbau zu einer Insel zusammengewachsen, gelegen im Abschnitt des Inselrheins (Nackenheimer Schwelle)

Gefährdung: Neophyten(Roßkastanie/Götterbaum), Hybridpappeln, Kanu-Fahrer, Überbeweidung, Ausbreitung des Alexandersittichs (vergleiche Biebricher Schloßpark), Ulmensterben

Entwicklungsziele, Pflegepläne: Erhalt und Entwicklung der Auewälder, Umwandlung der Pappelplantagen in standhafte Auewälder, Förderung der resistenten Feldulmen

Eigentumsverhältnisse: 9% Bund , 91 % Land

Bemerkung: Der LRT 6510 ist aufgrund der Insellage und der fortschreitenden Sukzession nicht dauerhaft zu halten

Schutzstatus: NSG Rettbergsaue bei Wiesbaden (bestehend)

Lebensraumtypen nach FFH-Richtlinie

6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe, feuchter Staudensaum der planaren bis submontanen Stufe, 1 ha

6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) artenreiches, frisches Grünland der planaren bis submontanen Stufe, 5 ha

91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae), Weichholzauenwald mit weitgehend ungestörter Überflutungsdynamik, 30 ha

91F0 Hartholzauenwälder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior oder Fraxinus angustifolia (Ulmenion minoris), Hartholzauenwald mit weitgehend ungestörter Überflutungsdynamik, 15 ha

Biotopkomplexe (habitat classes)

Feuchtgrünlandkomplex auf mineralischen Böden | | 43%

Laubwaldkomplexe (bis 30 % Nadelbaumanteil) | | 47%

Forstliche Laubholzkulturen (standortsfremde oder exotische Gehölze)„Kunstforsten“ | | 10%

Flächenbelastung/Einflüsse

Beweidung innerhalb Einfluß negativ / Intensität mittel 2%
Anpflanzung nicht autochthoner Arten innerhalb Einfluß negativ / Intensität hoch 10%
Produktionsstätten (Fabriken) außerhalb Einfluß neutral / Intensität mittel 100%
Brücke, Viadukt innerhalb Einfluß negativ / Intensität gering 1%
Sport und Freizeit (outdoor-Aktivit.) innerhalb Einfluß negativ / Intensität gering 1%
Wassersport innerhalb Einfluß negativ / Intensität mittel 2%
Schlamm- und Spülgutdeponien innerhalb Einfluß negativ / Intensität gering 2%
Konkurrenz mit eingeschleppten Arten innerhalb Einfluß negativ / Intensität mittel 1%
Eingeschl. Krankheiten bei Pflanzen innerhalb Einfluß negativ / Intensität mittel 1%
Wildverbiß, Wildschäden innerhalb Einfluß negativ / Intensität mittel 10%

Arten der Anhänge FFH-Richtlinie und Vogelschutz-Richtlinie