Scharnebeck liegt westlich des Naturparks Elbufer-Drawehn.
Ein sehenswertes technisches Schauspiel bietet das große Doppelsenkrechtschiffshebewerk in Scharnebeck, 1974 als das Größte der Welt erbaut.
Moderne Frachtschiffe können in eine Höhe von 38 Metern gehoben werden. Nach jahrzehntelanger Planung und in knapp acht-jähriger Bauzeit schufen Ingenieure den Elbe-Seitenkanal und damit die Verbindung zwischen der Elbe (Höhe Artlenburg) und dem Mittellandkanal (bei Wolfsburg). 61 m Höhenunterschied werden insgesamt überwunden - 23 m überbrückt die Schleuse bei Uelzen, die restlichen 38 m das Schiffshebewerk in Scharnebeck.
Am 15. Juni 1976 wurde die 115,2 km lange Wasserstraße in Betrieb genommen. Die Baukosten des gesamten Kanals betrugen 1,7 Milliarden DM, davon entfielen allein auf das Schiffshebewerk 152 Millionen DM. Das erste Schiff befuhr mit der Teilfreigabe des Kanals zwischen der Elbe und dem Lüneburger Hafen am 05. Dezember 1975 das Schiffshebewerk.
Rund 500.000 Gäste kommen jedes Jahr, um zuzusehen, wie in zwei riesigen Wassertrögen Fracht- und Sportschiffe auf ihrem Weg durch den Elbe-Seitenkanal über die Stufe zwischen Elbmarsch und Geest gehoben werden. Das Gewicht jeden einzelnen Troges beträgt rund 5800 Tonnen und entspricht der Last von 6000 Mittelklasse-Pkw. Um Energie zu sparen, dienen 224 Betonscheiben, jede mit einem Gewicht von 26,5 Tonnen an 54 mm dicken Stahlseilen hängend, als Gegengewichte.
Die Tröge werden durch vier gleichgeschaltete Elektromotoren getrieben, die die Kraft mittels Zahnstangenantrieb übertragen. Für die Durchfahrt benötigt ein Schiff ca. 15 Minuten.