Wer an Stuttgart denkt, denkt an weltberühmte Automobilwerke, an High Tech und Computerbau, den VfB Stuttgart, das Cannstatter Volksfest, das Stuttgarter Ballett, vielleicht an die schwäbische Küche, an Spätzle und an Wein, aber selten an eine Universität. Dabei gibt es in Stuttgart gleich zwei davon: die Universität Stuttgart, die aus der Technischen Universität hervorgegangen ist, und die Universität Hohenheim, ehemals landwirtschaftliche Hochschule. Hinzu kommen zahlreiche Fachhochschulen, eine Musikhochschule, die Kunstakademie und das Stuttgart Institute of Management und Technology (SIMT).
Die Hauptstadt des 1952 entstandenen südwestdeutschen Bundeslandes Baden-Württemberg mit ihren rund 590.000 Einwohnern ist das Herz einer der industriestärksten Regionen der Bundesrepublik, des Mittleren Neckarraums. Rund 440.000 Arbeitsplätze bietet sie allein, 1,3 Millionen die ganze Region.
Hinter dem Stichwort „Kultur“ verbergen sich in Stuttgart national und international vielbeachtete Adressen:
Staatstheater (mit Schauspiel, Ballett und Oper), Staatsgalerie, Kunstmuseum (mit bedeutender Otto-Dix-Sammlung), Württembergisches Landesmuseum (im Alten Schloss), Linden-Museum, Museum für Naturkunde im Schloß Rosenstein…, die weltberühmte Weißenhof-Siedlung. Berühmten Söhnen wie dem Philosophen Hegel und dem Motorenerfinder Gottlieb Daimler widmet Stuttgart Gedenkstätten.
Neben den beiden Stuttgarter Automarken Mercedes-Benz und Porsche hat auch der Wein sein eigenes Museum. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Daimler-Chrysler-Zentrale lockt ein riesiger Unterhaltungspark, das SI-Centrum, mit den Erfolgmusicals „Mamma Mia“ und „Drei Musketiere“. Hier gibt es außerdem eine Spielbank, den MaxX-Filmpalast und ausgewählte Gastronomie.
Stuttgart gilt als heimliche Sporthauptstadt Deutschlands. Unvergessen sind die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1993 und natürlich die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Im Jahr 2007 ist Stuttgart Europas Hauptstadt des Sports.
Zentren großer, nicht nur sportlicher Veranstaltungen sind das Gottlieb-Daimler-Stadion, die Hanns-Martin-Schleyer-Halle und die Porsche Arena. Nur zwei Kilometer von den Sportstätten entfernt wird gekurt; Stuttgart ist nach Budapest die mineralwasserreichste Großstadt Europas. In den beiden städtischen Bädern, dem Leuze und dem MineralBad Cannstatt, sowie im Mineralbad Berg kann man „im Sprudel schwimmen“.
Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Höhenlage von 207 m über NN bei der Neckarschleuse Hofen bis 549 m auf der Bernhartshöhe nahe dem Autobahnkreuz Stuttgart. Zu den markantesten Erhebungen gehören der Birkenkopf (511 m) am Rand des Talkessels, der Wirtemberg (411 m) über dem Neckartal und der Grüne Heiner (395 m) an der nordwestlichen Stadtgrenze.
Ältester und größter Stuttgarter Stadtteil ist das seit 1905 zu Stuttgart gehörende Cannstatt, seit Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. Standort eines wichtigen Römerkastells am Neckar und Knotenpunkt bedeutender Straßen. Mit dem Einfall der Alamannen um 260 n. Chr. endete die römische Präsenz. Es existieren keine Überlieferungen über Cannstatt aus der Völkerwanderungszeit, es erscheint aber plausibel, dass an dem günstig gelegenen Platz kontinuierlich eine städtische Siedlung bestand. Dafür spricht u. a. die sehr frühe urkundliche Erwähnung in einer Schenkungsurkunde an das Kloster St. Gallen aus dem Jahre 700 n. Chr.
Stuttgart hat klein angefangen: Herzog Liudolf von Schwaben soll laut Überlieferung 950 nach Christi ein Gestüt („Stuotgarten“) in einer Talerweiterung des Nesenbachs angelegt haben. Die sich daraufhin entwickelnde Siedlung stand Jahrhunderte lang im Schatten von Cannstatt, Platz des größten und wichtigsten Römerkastells im mittleren Neckarraum. Die Markgrafen von Baden, westliche Konkurrenten der Württemberger Grafen und späteren Herzöge, erhoben den Ort in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zur Stadt. Im 14. Jahrhundert wurde sie zum Zentrum der Grafschaft Württemberg ausgebaut.
Zeittafel:
1495 - 1803 war Stuttgart überwiegend Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums,
1803 - 1805 Haupt- und Residenzstadt des Kurfürstentums,
1806 - 1918 Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Württemberg,
1918 - 1945 Landeshauptstadt von Württemberg,
1945 - 1952 Hauptstadt von Württemberg-Baden
und seit 1952 Regierungssitz des neuen Landes Baden-Württemberg.
Trotz schwerer Zerstörungen insbesondere während des zweiten Weltkriegs ist die Geschichte der Stadt auch im modernen Stuttgart deutlich ablesbar. Architektonisch bedeutende Zeugen sind der Schillerplatz mit dem Alten Schloss als Renaissance-Ensemble, das barocke Neue Schloss als Residenz der Herzöge und späteren Könige von Württemberg sowie klassizistische Gebäude wie der Königsbau.
Am 22. Oktober 1845 fuhr die erste württembergische Eisenbahn von der Oberamtsstadt Cannstatt nach Untertürkheim- ab 15. Oktober 1846 auch durch den Rosensteintunnel bis nach Stuttgart (Alter Centralbahnhof beim Schlossplatz).
An die Deportation der Stuttgarter Juden nach 1939 erinnert das Mahnmal am Nordbahnhof. Bis zum Verbot der (aufgenötigten) Auswanderung am 1. Oktober 1941 konnten nur rund sechzig Prozent der deutschen Juden fliehen. Die dann noch in Württemberg lebenden Juden wurden während des Krieges gezwungen, in so genannte Judenwohnung umzuziehen, dann wurden sie von den Nationalsozialisten auf dem Messegelände Killesberg „konzentriert“. Am 1. Dezember 1941 fuhr der erste Transportzug nach Riga, wo sie ermordet wurden. Bis in die letzten Kriegswochen folgten weitere Züge mit rund 2500 Juden aus der Region. Lediglich einhundertachtzig dieser württembergischen KZ-Häftlinge überlebten.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Stuttgart bei anglo-amerikanischen Luftangriffen in weiten Teilen zerstört. Der schwerste Angriff erfolgte am 12. September 1944 durch die britische Royal Air Force auf die Stuttgarter Altstadt. Dabei wurden 75 schwere Luftminen, 4300 Sprengbomben und 180.000 Elektrotermitstabbrandbomben abgeworfen. Dem anschließend entstehenden Feuersturm fielen mehr als 1000 Menschen zum Opfer. Insgesamt wurde Stuttgart 53 Mal angegriffen. Dabei wurden 68 % aller Gebäude zerstört und 4477 Menschen getötet. Nach dem Krieg wurde insbesondere auf Betreiben des neuen Oberbürgermeisters Arnulf Klett beim Wiederaufbau auf historische Konstruktionen, vor allem am ehemals historischen berühmten Stuttgarter Marktplatz, weitgehend verzichtet. Große Teile der Ruinen der Stadt kamen daher auf den Trümmerberg Birkenkopf. Die Idee war, eine autogerechte Metropole für das 20. Jahrhundert zu schaffen. So wurden auch ganze Straßenzüge und Plätze, die überhaupt nicht oder sehr gering beschädigt waren, abgerissen. Im 150. Todesjahr von Friedrich Schiller wurden 1955 die letzten Reste seiner alma mater, der Hohen Karlsschule in der Nähe des Neuen Schlosses, abgetragen, um für die Verbreiterung der Bundesstraße Platz zu schaffen (Adenauerstraße).
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 gehörte Stuttgart zur amerikanischen Besatzungszone. Die Militärverwaltung richtete in Stuttgart DP-Lager ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons (DP). Die meisten von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus Mittel- und Osteuropa in den Industriebetrieben der Region. Das DP-Lager Stuttgart-West beherbergte ausschließlich mehr als 1400 jüdische Überlebende der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Das Lager wurde 1949 geschlossen, die verbliebenen DPs wurden in ein DP-Lager in Heidenheim an der Brenz verlegt.
1993 war Stuttgart Gastgeber der Internationalen Gartenbauausstellung und 2006 einer der Austragungsorte der Fußballweltmeisterschaft
Über das Neckartal führt der Eisenbahnviadukt Stuttgart-Münster und verbindet Untertürkheim mit Kornwestheim. Die Umgehungsbahnstrecke wurde 1896 in Betrieb genommen, die 855 Meter lange Brücke wurde 1985 durch eine Beton-Stahl-Konstruktion ersetzt.
Im Züblin-Haus in Stuttgart-Möhringen ist der Firmensitz der Ed. Züblin AG. Der markante Bürobau in Stahlbeton-Fertigteilbauweise wurde 1983–1984 erbaut. Der glasüberdachte Innenhof dient mehrmals jährlich als Ort für Musikveranstaltungen und Schauspielaufführungen
Im Zentrum von Stuttgart liegt die Stiftskirche, Hauptkirche der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Erstmals datiert 1170 wurde sie danach mehrfach erweitert, zerstört und wiederaufgebaut. Sie gilt als Wahrzeichen der Innenstadt.
Bei der evangelischen Hospitalkirche handelte es sich um eine spätgotische Hallenkirche, die zwischen 1471 und 1493 für den Dominikanerorden errichtet wurde.
Das Alte Schloss liegt im Zentrum Stuttgarts am Schlossplatz und geht auf eine Wasserburg aus dem 10. Jahrhundert zurück. Die erste Burganlage gab es bereits um 950 zum Schutz des Stutengartens. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Neue Schloss. Die Grundsteinlegung für die barocke Residenz von Herzog Karl Eugen erfolgte am 3. September 1746, fertiggestellt wurde es erst 1807. Nach dem Ende der Monarchie ging das Neue Schloss 1918 in den Besitz des Landes Württemberg über.
Das Naturkundemuseum ist im Schloss Rosenstein untergebracht. Es wurde 1822 bis 1830 unter König Wilhelm I. in klassizistischem Stil erbaut. Es liegt am Rande des Neckartals inmitten des zeitgleich angelegten Rosensteinparks. Vom Schloss hat man einen freien Blick auf das Mausoleum, der Grabkapelle auf dem Württemberg, für König Wilhelms zweite Frau Katharina Pawlowna.
Stuttgart ist außerdem bekannt für seine Stäffele (Treppen): Es gibt mehr als 400 mit einer Gesamtlänge von über 20 Kilometer. Die meisten stammen noch aus der Zeit des Weinbaus in der Stadt bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Um die steilen Terrassen überhaupt kultivieren zu können, mussten Treppen und Wege angelegt werden. Später, als die Stadt immer weiter die Hänge hinauf wuchs und die Weinberge teilweise durch Häuser und Straßen verdrängt wurden, nutzte man die Staffeln als Fußwege zu den neu gebauten Wohngebieten. Einige wurden kunstvoll ausgebaut und mit Bepflanzungen und Brunnen ergänzt.
Einige bekannte Stäffele:
Eugenstaffel
Sängerstaffel
Hasenberg-Staffel
Sünderstaffel
Wohl das bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist der Stuttgarter Fernsehturm. Er wurde von 1954 bis 1955 als erster Fernsehturm seiner Art erbaut. Aus Stahlbeton gefertigt, beträgt seine Höhe 216,61 Meter. Auf dem Hohen Bopser (483 Meter über Normalnull) im Stadtbezirk Degerloch liegt er am Südrand des Stuttgarter Talkessels. Ursprünglich war als Träger für Radio- und Fernsehantennen ein damals üblicher, etwa 200 Meter hoher Stahlgittermast vorgesehen. Die Idee, den Turmkorb auch touristisch nutzbar zu machen, zahlte sich bereits fünf Jahre nach Bau aus: Die Baukosten von 4,2 Millionen Euro waren durch die Eintrittspreise amortisiert. Damit wurde der Fernsehturm in Stuttgart das Vorbild für unzählige Konstruktionen weltweit.
Am Killesberg befindet sich die Weißenhofsiedlung, welche 1927 unter der Leitung von Ludwig Mies van der Rohe gebaut wurde. Bekannt wurde die Siedlung unter anderem auf Grund der Verwendung experimenteller Materialien. Sie gilt als eine der bedeutendsten Architektursiedlungen der Neuzeit. In der kurzen Bauzeit von nur 21 Wochen entstanden 21 Häuser mit insgesamt 63 Wohnungen. Ebenfalls auf dem Killesberg wurde 1933 unter der Leitung des Architekten Paul Schmitthenner die Kochenhofsiedlung errichtet. In Holzbauweise errichtet, sollte diese Modellsiedlung ein bewusst traditionalistisches Gegenmodell zur nahe gelegenen Weißenhofsiedlung sein.
Der Stuttgarter Hauptbahnhof ist der größte Fernbahnhof in Stuttgart und Zentrum des Stuttgarter S-Bahn-Verkehrs sowie zusammen mit der Haltestelle Charlottenplatz wichtigster Knotenpunkt der Stuttgarter Stadtbahn. Die Architekten Paul Bonatz und Friedrich E. Scholer begannen 1914 mit den Erdarbeiten. Die Fertigstellung wurde durch den Ersten Weltkrieg verzögert. Im Jahr 1922 wurde er offiziell eröffnet, jedoch erst 1927 endgültig fertiggestellt. 1987 wurde der Stuttgarter Hauptbahnhof als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung ins Denkmalbuch eingetragen.
Ehemals als „Neckarstadion“ bekannt ist das Gottlieb-Daimler-Stadion. Das Stadion wurde 1929 bis 1933 ebenfalls von Paul Bonatz erbaut und 1933 unter dem Namen „Adolf-Hitler-Kampfbahn“ in Betrieb genommen. 1935 wurde es von 35.000 auf 70.000 Plätze erweitert. Nach dem Krieg wurde das Stadion von der US-Besatzung zunächst in Century Stadium und später in Kampfbahn umbenannt und für Baseballspiele genutzt. 1949 erhielt es den Namen Neckarstadion. Zwischen 1949 und 1951 wurde das Stadion nochmals auf 97.500 Plätze erweitert. Im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 wurden die Tribünen neu gebaut. Das Stadion fasste nunmehr 72.000 Zuschauer. 1986 erhielt die Arena als erstes deutsches Stadion eine Farbanzeigetafel. Im Rahmen des Umbaus zur Leichtathletik-WM erhielt das Stadion seinen heutigen Namen „Gottlieb-Daimler-Stadion“. Zwischen 1999 und 2005 gab es weitere Umbaumaßnahmen.
Die Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ am Stuttgarter Nordbahnhof erinnert daran, dass von diesem Ort während der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1941 und 1945 mehr als 2.000 Juden aus Stuttgart und Württemberg deportiert und ermordert wurden. Mit Hilfe des Vereins „Zeichen der Erinnerung e. V.“ wurde die Gedenkstätte gebaut und am 14. Juni 2006 offiziell eingeweiht. Auf der 70 Meter langen Mauer entlang den Gleisen sind die Namen der deportierten Juden zu lesen.
Direkt im Zentrum beginnt am Alten Schloss der 600 Jahre alte Schlossgarten. 1350 wird ein gräflicher Garten nahe des Alten Schlosses erstmals erwähnt. Der etwa 61 Hektar große Schlossgarten folgt dem Lauf des kanalisierten Nesenbachs bis zum Neckar. Er wird in drei große Bereiche aufgeteilt, dem „Oberen Schlossgarten“ (etwa 14 Hektar), „Mittleren Schlossgarten“ (etwa 19 Hektar) und „Unteren Schlossgarten“ (etwa 28 Hektar). Der Obere Schlossgarten erstreckt sich vom Alten Schloss bis zur Höhe des Hauptbahnhofs und beinhaltet unter anderem das Staatstheater und das Landtagsgebäude. Über den Ferdinand-Leitner-Steg geht er in den Mittleren Schlossgarten über, welcher im nördlichen Bereich von der Straße „Am Schloßgarten“ begrenzt wird. Hier befindet sich zum Beispiel das Planetarium und der Landespavillon. Über die „Grüne Brücke“ gelangt man in den Unteren Schlossgarten der sich bis zu den Mineralbädern in Stuttgart-Berg nahe dem Cannstatter Neckarufer zieht. Hier geht der Schlossgarten nahtlos in den etwa 65 Hektar umfassenden Rosensteinpark über, welcher im Südwesten durch Gleise, nördlich durch den zoologisch-botanischen Garten Wilhelma und die „Pragstraße“ und im Nordwesten durch das Löwentor begrenzt wird. Durch den alten Baumbestand und den großflächigen Wiesen gilt der Rosensteinpark als größter englischer Landschaftspark im Südwesten Deutschlands. König Wilhelm I. ließ den Garten zwischen 1824 und 1840 anlegen, was den Bau des klassizistischen Schlosses – dem heutigen Rosensteinmuseum – beinhaltete. Über den „Lodzer Steg“, den „Brümmer Steg“ und den „Bombaystegen“ gelangt man in den sich anschließenden, etwa 50 Hektar umfassenden Höhenpark Killesberg im Stadtbezirk Stuttgart-Nord. Die Anlage geht auf die Reichsgartenschau 1939 zurück, für welche das vorher als Steinbruch genutzte Gelände zum Park und Ausstellungsgelände umgestaltet worden. 1939 bis 1945 war das Gelände Sammlungsort der württembergischen Juden für die Transporte in die Konzentrationslager. Seit den 1950er Jahren war der Höhenpark mehrfach Schauplatz von Gartenbauausstellungen wie der Bundesgartenschau und der Internationalen Gartenbauausstellung 1993.
Alle drei Anlangen – der Schlossgarten, der Rosensteinpark und der Killesbergpark – bilden gemeinsam das berühmte Stuttgarter „Grüne U“.
Nördlich des Rosensteinparks liegt der zoologisch-botanische Garten der Stadt Stuttgart, die Wilhelma. Sie existiert in heutiger Form seit dem Jahr 1953. In der historischen Schlossanlage von 1846 werden auf etwa 28 Hektar rund 8000 Tiere in 1050 Arten und etwa 5000 Pflanzenarten gezeigt. Damit ist die Wilhelma nach dem Berliner Zoo der zweitartenreichste Zoo Deutschlands. Wegen der im Jahr 1829 gefundenen Mineralquellen wollte der damalige König Wilhelm I. ein „Badhaus“ im Schlosspark als ein Nebengebäude errichten lassen. Im Jahr 1837 wurde mit der Planung der Anlage, 1842 mit dem Bau des ersten Gebäudes begonnen. Im Verlauf der Planungen war aus dem Badhaus ein komfortables Wohngebäude mit mehreren Räumen geworden, darunter ein Kuppelsaal mit zwei angrenzenden Gewächshäusern mit je einem Eckpavillon. Als die Wilhelma 1846 eingeweiht wurde, gab es einen Festsaal, zwei Hauptgebäude mit mehreren höfischen Räumen, verschiedene Pavillons, Gewächshäuser und großzügige Parkanlagen.