Friedrich-Wilhelm-Kanal

Bearbeiter:

Hans-Peter Kozerski, 15848 Beeskow

Dr. Wolfgang Krutzke, 18055 Rostock

Diese i.w. aus einer Kanalisierung der Schlaube entstandene Wasserstraße ist schon lange nicht mehr in Betrieb. Die Schleusen und etliche Abschnitte sind verfallen. Eine Befahrung ist nur denen möglich, die einen Handwagen und viel Zeit haben. Auch darf ihnen das Tragen des Bootes durch unwegsames Gelände und das Umratfragen bei den Anwohnern nicht schwer fallen. Die Mühe wird aber belohnt, durch ein sehr idyllisches Gewässer mit zum Teil seenartigen Erweiterungen.

Der Friedrich-Wilhelm-Kanal, oder Müllroser Kanal war der erste Kanal, der die Oder mit der Spree verband. Von Brieskow an der Oder führte der 1668 fertiggestellte Kanal bis Neuhaus an der Spree, mit einer Länge von ca. 27 km .

1558 schlossen Kaiser Ferdinand I. und Kurfürst Joachim II. einen Vertrag mit dem Ziel einen Kanal zu bauen. Der Kaiser begann in den folgenden Jahren mit den Grabungen und so wurde als erster Bauabschnitt der sogenannte Kaisergraben zwischen Neuhaus und Müllrose fertiggestellt. Aufgrund von Geldmangel wurden die Bauarbeiten spätestens 1564 eingestellt. Erst nachdem die Schweden 1630 die Herrschaft über Stettin erlangten und drohten, die Oder zu blockieren, wurde das Kanalprojekt wieder aktuell. 1662 begannen unter Kurfürst Friedrich Wilhelm die Bauarbeiten und 1668 konnte der Bauabschnitt des Kanals zwischen Müllrose und Brieskow fertiggestellt werden. Dieser Abschnitt stellt den kanalisierten Teil des Unterlaufs der Schlaube dar. Der gesamte Kanal wurde nach Friedrich Wilhelm benannt.

Dieser Kanal war über 200 Jahre die wichtigste Verbindung zwischen Hamburg, Berlin und Breslau. Die durch die Kanalbefahrung ermöglichte Verbilligung der Frachtkosten hatte bedeutende wirtschaftliche Auswirkungen auf die genannten Städte. Ab den 1860 Jahren geriet der Kanal zunehmend an seine Kapazitätsgrenze, daher wurde 1886 der Bau des Oder-Spree-Kanals beschlossen. Der Oder-Spree-Kanal verläuft von kurz hinter Neuhaus bis in der Nähe des Groß Lindower Ortsteils Schlaubehammer teilweise auf der alten Route des Friedrich-Wilhelm- Kanals.

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