Großes Meer

Bearbeiter: Dr. Wolfgang Krutzke, 18055 Rostock

Flachmoorsee im Natur-/Landschaftsschutzgebiet, ca. 460 ha, Tiefe: 0,80 m, nördl. Teil nur unmotor. Befahren erlaubt, südl. Teil - im NSG - ist jedes Befahren verboten

Campingplatz „Gr. Meer“ mit Gaststätte und Kiosk

Das Große Meer ist ein natürlich entstandener Niedermoorsee und liegt zwischen Aurich und Emden bei Bedekaspel im Südbrookmerland. Der See ist mit einer freien Wasserfläche von etwa 289 Hektar (mit Röhrichtverlandungszonen ca. 400 ha) der viertgrößte See in Niedersachsen. Das Große Meer ist - bis auf wenige tiefere Stellen - nur 0,5 bis 1,0 Meter tief. Es gliedert sich in zwei nahezu getrennte Wasserflächen (Nord- und Südteil). Eine Besonderheit ist, dass der mittlere Wasserstand durch künstliche Entwässerung 1,4 Meter unter dem Meeresspiegel (NN) liegt. Das Naturschutzgebiet „Südteil Großes Meer“ wurde 1974 ausgewiesen und wird von einem 2500 Hektar großen Landschaftsschutzgebiet umgeben. Der Nordteil wird dagegen als Freizeit- und Erholungsgebiet genutzt und bietet Raum für Angel- und Wassersport. Allerdings darf das Große Meer nicht mit Motorbooten befahren werden. Mit seinem ausgedehnten Schilf-/Röhrichtgürtel und dem angrenzenden Feuchtgrünland ist das Große Meer und sein Umfeld ein Brut- und Lebensraum von überregionaler Bedeutung. Uferschnepfe, Bekassine, Kiebitz, Sumpfohreule, Rohrweihe, Kornweihe, Rohrdommel, Schilfrohrsänger, Blaukehlchen und Rohrammer sind einige der für den Naturschutz wertbestimmenden Brutvogelarten. Im Winter rasten hier Grau- und Blässgänse in riesigen Scharen. Mit seinem ausgedehnten Schilf-/Röhrichtgürtel und dem angrenzenden Feuchtgrünland ist das Große Meer und sein Umfeld ein Brut- und Lebensraum von überregionaler Bedeutung. Uferschnepfe, Bekassine, Kiebitz, Sumpfohreule, Rohrweihe, Kornweihe, Rohrdommel, Schilfrohrsänger, Blaukehlchen und Rohrammer sind einige der für den Naturschutz wertbestimmenden Brutvogelarten. Im Winter rasten hier Grau- und Blässgänse in riesigen Scharen. Südwestlich des Großen Meeres liegt das Kleine Meer, auch „Hieve“ genannt. Westlich des Nordteils des Großen Meeres befindet sich das Loppersumer Meer. Das ehemalige „Siersmeer“ und das „Heerenmeeder Meer“ im südlichen Teil des Naturschutzgebietes sind vollständig verlandet und weisen das Stadium eines Großseggenrieds mit Übergängen zum Grauweidengebüsch auf.

Aus dem Sanierungsgutachten für das Große Meer und den Erhaltungszielen von FFH- und Vogelschutzgebiet ergeben sich die folgenden Entwicklungsziele für die Region Großes Meer:

  • Erhalt bzw. Wiederherstellung des landschaftstypischen Flachseecharakters,

einschließlich der nachhaltigen Sicherung und Wiederherstellung der vielfältigen Funktionen und Nutzungen.

  • Wiederherstellung eines nährstoffärmeren Zustandes, insbesondere einer um 70-90% geringeren Konzentration von pflanzenverfügbarem Phosphat, durch Verringerung der Nährstoffeinträge vor allem von landwirtschaftlichen Nutzflächen und aus häuslichen Abwässern.
  • Reduzierung der Verschlammung bzw. der Trübung des Wassers durch Treibmudde ohne Zerstörung des Flachwassercharakters und unter Nutzung der Randkanäle als Schlammfallen.
  • Erhalt der offenen Wasserfläche durch Förderung der natürlichen Erosionstätigkeit des Sees und Meidung von Maßnahmen, die die Verlandung fördern, dabei ist die Verlandung jedoch grundsätzlich als natürlicher Prozess zu akzeptieren und in Teilbereichen zu dulden.
  • Wiederherstellung einer natürlicheren Dynamik des Wassers mit winterlichem Hochwasser bei gleichzeitigem Erhalt der Hochwasserspeicherfunktion.
  • Erhalt bzw. Wiederherstellung einer typischen Vegetationszonierung unter weitgehendem Erhalt der Röhrichte, Förderung ihrer Struktur- und Lebensraumvielfalt, Verbesserung ihrer Durchströmung und Verhinderung der Verbuschung sowie Förderung der Wiederansiedlung verschwundener Arten wie Rohrdommel und Drosselrohrsänger und unter Wiederherstellung einer Schwimmblatt und Tauchblattvegetation vor allem im Südteil des Großen Meer, auch als Voraussetzung für die Wiederansiedlung der Trauerseeschwalbe und für die Wiederherstellung einer typischen Gewässerfauna mit einem artenreichen, stabilen Fischbestand.
  • Erhalt des offenen Grünlandes als Wiesenvogellebensraum und Förderung einer angepassten, extensiven Bewirtschaftung sowie Wiederherstellung möglichst naturnaher Wasserstände zur
  • Verbesserung der Nahrungsgrundlage der Wiesenvögel.
  • Erhalt der extensiv genutzten Feuchtgrünlandbereiche mit Schlitzdistel-Pfeifengraswiesen.
  • Erhalt und Entwicklung von Röhrichten an den Gräben im Grünland durch Förderung einer Extensivierung der Grabenunterhaltung.
  • Reduktion der durch Freizeit- und Erholungsnutzung oder Jagd verursachten Störungen.
  • Verzicht auf die Errichtung baulicher Anlagen mit Störwirkung

Das Marscher Tief, dass im südlichen Abschnitt auch Hannewarktief genannt wird, verläuft westlich des Großen Meeres. Gegenwärtig hat es sowohl Verbindung zur Süderriede als auch zum mittleren Bereich des Großen Meeres. Geplant ist, das Marscher Tief in diesem mittleren Bereich weiter nach Westen zu verlegen und die Verbindungen zum Großen Meer zu verschließen. Dadurch werden drei Dinge erreicht. Die besonders trockenen Röhrichte westlich des gegenwärtigen Verlaufs des Randkanals werden in die Zone der zeitweisen Vernässung durch Rückhaltung winterlicher Hochwasser einbezogen. Der Bootsverkehr wird zukünftig aus dem als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Südteil des Großen Meeres herausgehalten. Es sind keine weiteren Stauanlagen erforderlich, um die Entwässerung des Großen Meeres von der der umliegenden Flächen zu trennen. Der Verlauf des neuen Marscher Tiefs orientiert sich nördlich der Süderriede am äußeren Rand der Röhrichte und der Grenze des FFH-Gebietes „Großes Meer, Loppersumer Meer“. Südlich der Süderriede wird das neue Marscher Tief in etwa parallel zu einem Graben und zur Grenze des FFH-Gebietes verlaufen. Das neue Marscher Tief erhält eine Sohlbreite von 10 m, eine Böschungsneigung von 1 : 3 und somit einen Querschnitt von ca. 33,55 m². Der Aushub wird als Abgrenzung zum Großen Meer auf der Ostseite des neuen Kanals als Verwallung in einer Höhe von mindestens NN -0,70 m aufgesetzt. Da in der Folgezeit mit Setzungen zu rechnen ist, wird die Anfangshöhe des Dammes aber mindestens NN -0,20 m betragen. Um optische Beeinträchtigungen zu vermeiden, wird der Wall mit flachen Böschungen (1 : 10, später durch Austrocknung flacher) hergestellt. Außerdem wird der Aushub zum Verschließen der alten Verbindungen zum Großen Meer und zur Vervollständigung der randlichen Geländekante bzw. Verwallung des Großen Meeres verwendet. Noch verbleibender Restaushubboden wird nach Absprache mit den Landeigentümern westlich des neuen Kanals einplaniert.

http://www.projekt-grosses-meer.de/rahmen.php?hid=3&nid=36&id3=361

0,0 Einfahrt ins Große Meer aus dem Knockster Tief bei Km 24,2

0,7 Einfahrt ins Marscher Tief und in die Wiegeboldsburer Riede, Stauanlage geplant, Beginn der Sielung Bedekaspel

1,4 „Großes Meer“ Bedekaspel, 3 Hafeneinfahrten

1,6 Großer Sportboothafen Bedekaspel

2,1 l Ortslage Bedekaspel

2,5 l Einfahrt ins Bedekaspeler Siel, 1000 m FB

3,2 Ende des nördlichen Teils, Ende des befahrbaren Teils des großen Meeres

3,6 Zufahrt zum Marscher Tief und zur Hieve (Kleines Meere), hier Verschluss geplant

5,2 Ende der Rundfahrt, siehe Km 0,0

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