Informationen zum Mittellandkanal

Bearbeiter :

Heike Rodenburg, 35460 Staufenberg

Dr. Wolfgang Krutzke, 18055 Rostock

Der Mittellandkanal (MLK) ist Teil einer wichtigen Schifffahrtsverbindung zwischen den Stromgebieten von Rhein, Ems, Weser, Elbe und Oder und hat damit auch internationale Bedeutung. Von der Abzweigung aus dem Dortmund-Ems-Kanal bei Bergeshövede führt der MLK parallel zu den Höhenzügen des Teutoburger Waldes und des Wiehengebirges in Ostrichtung über das Wesertal und das Leinetal in einer Haltung auf der Höhe NN + 50,30 m bis Hannover. Dort steigt der MLK durch die Doppelschleuse Anderten (MLK-km 174) um 14,70 m auf NN + 65,00 m, die Höhe der 63 km langen Scheitelhaltung. Mit der Doppelschleuse in Sülfeld (MLK-km 237) sinkt der Kanalwasserspiegel um 9 m auf NN + 56,00 m auf die Höhe der Osthaltung, die der MLK bis zur Elbe beibehält. Neben den vom Mittellandkanal direkt berührten Industriegebieten Ibbenbüren, Minden, Hannover, Braunschweig und Wolfsburg binden Stichkanäle (SK) nach Osnabrück, Hannover-Linden, Misburg, Hildesheim und Salzgitter weitere wichtige Industrie- und Gewerbeschwerpunkte an den Mittellandkanal an. Der Mittellandkanal hat zusammen mit seinen fünf Stichkanälen und drei Verbindungskanälen eine Gesamtlänge von 380 km.

In der Nähe der Abzweigung aus dem Dortmund-Ems-Kanal und im Bereich von langen und hohen Dammstrecken - insbesondere über den tief unter dem Kanal liegenden Flusstälern der Hase, Weser und Leine - sind insgesamt neun Sicherheitstore errichtet worden. Diese Sicherheitstore werden in Notfällen geschlossen, um Schäden zu begrenzen.

Schleuse Sülfeld Süd

Zwischen der Scheitelhaltung und der Osthaltung des Mittellandkanals wird der Höhenunterschied von 9 m mit der Schleuse Sülfeld bei MLK-km 237 überwunden.

Die Anlage in Sülfeld ist eine Doppelschleuse, die ihren Betrieb 1938 aufgenommen hat. Beide Kammern sind 225 m lang und 12 m breit, die kleinste Drempeltiefe beträgt 3 m. Die Schleuse ist als Sparschleuse ausgebildet, bei der ca. 60 % des Schleusungswassers in 6 offene Becken je Kammer auf 3 Höhenstufen geleitet wird.

Nach der Wiedervereinigung und der Öffnung der osteuropäischen Länder ist die Bedeutung des Mittellandkanals als wichtigste West-Ost-Verbindung im europäischen Wasserstraßennetz erheblich gewachsen. Der Kanal und damit auch die Schleusen sind den Anforderungen der modernen Güterschifffahrt deshalb möglichst schnell anzupassen. Der Durchgangsverkehr an der Schleuse Sülfeld hat in den dreißig Jahren der Teilung zwischen 4 und 5 Mio. Gütertonnen / Jahr gelegen. Seit 1990 ist der Verkehr auf zuletzt 7 - 8 Mio. Gütertonnen / Jahr gestiegen. Nach Fertigstellung des Wasserstraßenkreuzes in Magdeburg ist mit einer weiteren Steigerung zu rechnen.

Damit die Schleuse Sülfeld nicht zu einem Engpass wird, wurde die südliche Schleusenkammer, die sich in einem schlechten baulichen Zustand befand, einschließlich der zugehörigen Sparbecken abgebrochen und durch eine neue - der modernen Güterschifffahrt angepasste - Kammer ersetzt. Die neue Schleusenkammer Sülfeld Süd wird eine Länge von 225 m, eine Breite von 12,5 m und eine Drempeltiefe von 4 m haben. Südlich der Kammer wurden 2 Sparbecken auf 2 Höhenstufen angeordnet, so dass eine Wasserersparnis von ca. 50 % erreicht wird.

Die neue Schleusenkammer Sülfeld Süd wurde 2007 in Betrieb genommen

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