Maschsee
Bearbeiterin: Frauke Wahrenholz, 30559 Hannover
Der Maschsee ist 2400 m lang bis zu der Stelle, wo der große Zeh das Wasser berührt, am Nordufer ca. 200 m breit und im Südbecken 530 m (natürlich von Rand zu Rand) Vom FRC-Bootshaus zum Nordufer sind es 900 m, am Nordufer entlang 200 m, die ganze Länge bis zum Strandbad (Bojen) 2300 m , und direkt vom Südufer zurück (Bojen) müssen es demnach 1400 m sein, wenn mann alle Buchten ausfährt sind es 5 km Die Regatten starten heute direkt von der Wand am Nordufer und die 1000 m Marke ist am Ende des Schülerbootshauses zum HRC, also kurz vor der Pier 51(1100 m), Löwenbastion 2000 m. In Höhe des Anlegers nahe dem Strandbad wurden früher die 2000-m-Regatten (unter anderem Deutschen Meisterschaften und Eichkranzrennen) gestartet und etwa 100 m vor der Mauer war das Ziel.
Der Plan, im breiten Flusstal der Leine nahe Hannover einen See zu schaffen, wurde schon im 19. Jahrhundert erwogen. Dies bot sich an im Zusammenhang mit der notwendig gewordenen Eindeichung von Leine und Ihme, die nach der Schneeschmelze im Harz regelmäßig zu Frühjahrs-Überschwemmungen in der Stadt führten. Das Entscheidende des Seeprojektes war dessen Verbindung mit der Leine- und Ihme-Regulierung. Dadurch ließ sich die Hochwassergefahr reduzieren und das Leinetal besser nutzen. Ursprünglich war an zwei Seebecken gedacht worden. In den 1930er Jahren gab es drei Gründe zur Schaffung eines künstlichen Sees in der Leinemasch:
Eindämmung des Hochwasserbettes der Ihme
Schaffung eines stadtnahen Naherholungsgebietes mit Möglichkeiten für Wassersportler
Beseitigung der hohen Arbeitslosigkeit (1932: 58.000 Hannoveraner) durch öffentliches Arbeitsbeschaffungsprogramm
In den 1930er Jahren zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise verfügte die Stadt Hannover nicht über ausreichende Finanzmittel zur Umsetzung des Maschseeprojektes. Der See war bereits 10 Jahre zuvor konkret geplant geworden. Für die NSDAP kam das Seeprojekt wie gerufen, um die Arbeitslosenzahlen zu reduzieren. Sie hatte es sich sprichwörtlich auf die Fahnen geschrieben und machte es unter anderem bei Aufmärschen zum Thema ihrer Propaganda. Am 28. November 1933 stand es auf der Tagesordnung einer Stadtratssitzung. Am 21. März 1934 erfolgte in der Leinemasch der erste Spatenstich für den Maschsee. Trotz der ungeklärten Finanzierung fanden viele Menschen Arbeit am See. Getrieben von der bitteren Not nahmen sie schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Löhne in Kauf, die nicht viel höher als ihre Arbeitslosen-Unterstützungssätze lagen. Die Arbeiter mussten ihr eigenes Werkzeug mitbringen. Zum Bau wurden an technischem Gerät 14 Lokomotiven mit 365 Kipploren auf ca. 15 km Gleisanlagen sowie Bagger und 5 Raupen eingesetzt. Anfänglich waren 100 Arbeiter, zum Schluss 1.650 Arbeiter beteiligt. Sie hoben 780.000 m³ Boden für das Seebecken aus.
Im Frühjahr 1935 war das Maschseeprojekt vollendet. Die Einweihung fand am Himmelfahrtstag 1936 statt. Hunderttausende von Hannoveranern und Gästen verfolgten rund um den See ein buntes Programm. Die Veranstaltung begann mit einem zeittypischen Massenaufmarsch der NSDAP. Außerdem waren 6.000 Sportler an einem Sternmarsch sowie Abordnungen von Behörden und der Wehrmacht beteiligt. Im Zweiten Weltkrieg wurde der See mit Planen und künstlichen Landschaftsnachbildungen auf Schwimminseln abgedeckt, um den Piloten alliierter Bomber die Orientierung zu erschweren.
Für die Wasserversorgung des Maschsees sorgt ein Pumpwerk an den Ricklinger Kiesteichen. Es hat 3 Pumpen mit einer Leistung von zusammen 1000 l/s. Im Jahr müssen - je nach Witterungsverlauf - 1 bis 2 Mio. m³ ergänzt werden. Vom November bis Februar wird nicht gepumpt, während dieser Zeit sinkt der Wasserspiegel um durchschnittlich 45 cm ab. Die Wasserverluste entstehen durch Verdunstung und Versickerung bis maximal 1,3 cm pro Tag. Das entspricht einer Wassermenge von 10.000 m³ pro Tag.
Als Kunstobjekt bemerkenswert sind am Nordrand des Sees die 6 m hohe rote Stahlplastik Hellebardier von Alexander Calder (1972) und die Bronzeplastiken des olympischen Fackelträgers auf einer 18,5 m hohen Steinsäule sowie Putto auf dem Fisch, beide von Hermann Scheuernstuhl (1936). Weitere Skulpturen am Ostufer sind das Menschenpaar von Georg Kolbe (1939) und zwei von Arno Breker 1938 geschaffene Löwen-Skulpturen an der so genannten Löwen-Bastion. 1948 kam eine weitere Skulptur dazu; der Schwimmer von Erich Haberland.
Rudervereine am Maschsee :
Hannoverscher Ruder-Club von 1880, Karl-Thiele-Weg 21, 30025 Hannover
1. Frauen-Ruder-Club Hannover, Karl-Thiele-Weg 15, 30025 Hannover
http://www.frauen-ruder-club-hannover.de/
Schüler-Ruderbootshaus Hannover, Karl-Thiele-Weg 19, 30025 Hannover
Bootsbau Wildeboer, Olfa Wildeboer und Britta Lieske,Altenbekener Damm 50, 30173 Hannover, Telefon 0511 810077, Fax 0511 8078249, E-Mail Kapprodd-Stockholm@t-online.de
Vertreter von Kapproddbat Stockholm, Rennboote, Gigboote, Seegigs und Sonderbauten, Skulls und Riemen, Reparaturservice