Mecklar
„Mecklar: Der Name bezeugt des Ortes Alter. Nach desselben Ursprung haben ihrer Viele vorlängsten [= seit langem] mühsam geforscht. Etliche beziehen sich auf das alte Salbuch zu Friedewald, worin es also geschrieben stünde: Mackularad. Aber solches ist zwar eine veränderte Aussprechung und nicht des Ursprungs Herführung oder Erläuterung. Mecklar ist soviel wie Megalar, ein halb griechischer und lateinischer Name. Den Grund desselben eröffnet uns der hochgelehrte Reineccius durch das sich auf gleiche Weise endende Frideshlar. ….. [… Ler aber oder Lar bezeichnet also Sitz oder Lager, indem nach germanischer Sitte zweisilbige Wörter zu einsilbigen zusammengezogen werden. So ist Bredelar das breite Lager. Fritzlar, dessen die fränkischen Annalen von 774 als Friedenslager gedenken, des Friedens Lager. Goslar das Lager oder der Wohnsitz am Gosastrom]. Demnach heißt Meckelar oder eigentlich Megelar soviel als Castra Magna, das große Lager. Außer Zweifel haben ehemals entweder die Römer oder die Franken unter Karl dem Großen an diesem bequemen Ort mit ihrem Kriegsherrn kampiert und ein großes Lager gehalten. Solches bedeutet nun der Name Meckelar oder Megalar, der ihm davon bis auf [den] heutigen Tag geblieben ist.
Das Dorf Mecklar hat eine recht lustige [= angenehme] und bequeme Lage am Fuldastrom und dabei eine ansehnliche Mühle, welche vermöge eines Vertrages vorzeiten dem Stift zu Hersfeld zinste. An der Fulda, nahe der Ludwigsau-Mühle, sieht man noch einige Überbleibsel eines alten Schlosses. Dieses Schloß war selbst das von dem Landgraf Ludwig dem Ersten und nach seinem Namen genannte Schloß Ludwigsau. In welchem Jahr aber dasselbe sei verwüstet worden, verschweigen die Jahrbücher.“
Mit der Erntekatastrophe der Jahre 1846/1847 erreichte die Not der Bevölkerung ihren ersten Höhepunkt. Die Kartoffelkrankheit vernichtete große Teile der Ernte und trieb die Preise in schwindelnde Höhen: 1847 stiegen die Kartoffelpreise um 55 Prozent. Dazu fiel auch noch die Getreideernte so schlecht aus, daß auch die Getreidepreise in die Höhe schnellten, durchschnittlich um über 40 Prozent. Die Teile der Bevölkerung, die auf den Zukauf von Nahrungsmitteln angewiesen waren (auf dem Land ca. 85 Prozent der Betriebe, in der Stadt mindestens genausoviele Haushalte), mußten hungern und verschuldeten sich. In zahlreichen Zeitungsartikeln wurden Maßnahmen zur Bekämpfung der Kartoffelkrankeheit propagiert. Die Behörden versuchten, eine gerechte Verteilung von Saatgut und Setzkartoffeln zu bewirken. ….. Auf dem Land griff die hungernde Bevölkerung angesichts der allgemeinen Erschütterung der alten Ordnung und der Verunsicherung ihrer Träger zur Selbsthilfe. Wildern und Fischereivergehen waren an der Tagesordnung. Sogar das Plündern der Stadt [Hersfeld] war zu befürchten. ….. .
Der nahegelegene Baggersee und gut ausgebaute Wirtschaftswege gehören zu den gern besuchten Ausflugszielen. Für Kanufahrten bietet sich Anlegestellen in Mecklar an. Weitläufige Wanderungen und Radtouren in den „Seulingswald“ nehmen in Mecklar ihren Anfang. Einen guten Ausblick auf das Fuldatal hat man von der Wetterschutzhütte auf dem Freizeitgelände des Obst- und Gartenbauvereins. In den letzten Jahren hat sich Mecklar zu einem Ziel für Reitsportfreunde entwickelt. So kann man beispielsweise den Führerschein für Kutscher erwerben.