Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal

Der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal

Thüringen wird auch als das Grüne Herz Deutschlands bezeichnet und das nicht ohne Grund: immerhin findet der interessierte Besucher zwei Biosphärenreservate, vier Naturparke und einen Nationalpark, welche die vielfältige Landschaft schützen und entwickeln sollen.

Im Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal sind die westlichen und nordwestlichen Randlagen des Thüringer Beckens in einem Schutzgebiet zusammen gefasst. Langgestreckte bewaldete Hügelketten begleiten den Besucher zwischen Eisenach bis hinauf nach Heiligenstadt. Die Hochlagen des Hainichs und die tief zertalten Muschelkalkplateaus des Eichsfeldes werden nur an wenigen Stellen von Straßen durchquert.

Im Südwesten hat sich die Werra tief in den Fels gegraben und so die Landschaft geprägt. Mit seinen ca. 870 km², 106 Gemeinden mit mehr als 70.000 Einwohnern, ist er das zweitgrößte Schutzgebiet in Thüringen. Der Nationalpark Hainich liegt eingebettet im Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal.

Das Eichsfeld

Großflächige Hochplateaus des Muschelberglandes, zerschnitten durch tiefe Täler, prägen diese Region, reich strukturierte naturnahe Laubwälder ziehen sich entlang steiler Abbruchkanten. Eine beeindruckende Blütenpracht bieten diese Wälder im Frühjahr, wenn sich zwischen den noch laublosen Bäumen endlose Matten aus Märzenbecher, Himmelschlüssel, Buschwindröschen, Leberblümchen und Lerchensporn ausbreiten. Eine weitere Besonderheit stellen die Eiben dar, die häufig in den Wäldern im Unterwuchs zu finden sind und im Naturschutzgebiet „Lengenberg„ den größten Eibenbestand Thüringens bilden.

Der Hainich

Geprägt von Buchenwäldern, die mit einer Fläche von 150 km² zu den größten geschlossenen naturnahen Buchenwäldern Mitteleuropas zählen, setzt sich dieser in Süd-Nord-Richtung erstreckende Höhenrücken, der das Werratal vom Thüringer Becken trennt, in seiner Weite und Menschenleere deutlich von den anderen Naturräumen ab. Auf dem größten Teil des südlichen Hainich wachsen Mischwälder, die durch ihre Schönheit und ihren „Urwald“ -Charakter wohl einzigartig in Europa sind. Die Landesregierung von Thüringen hat beschlossen, den südlichen Teil des Hainich als Nationalpark auszuweisen und diesen in den Naturpark zu integrieren.

Der nordöstliche Hainich wird seit Jahrhunderten durch bäuerliche Laubgenossenschaften nachhaltig als Plenterwald genutzt, indem nur einzelne große Bäume gefällt werden und keine Kahlschläge erfolgen. In den vergangenen Jahrzehnten wurden große Teile des südlichen Hainich für den militärischen Übungsbetrieb genutzt. Infolgedessen wurden beträchtliche Waldflächen gerodet. Heute, nachdem die militärische Nutzung aufgegeben ist, erobert sich der Wald diese Offenflächen wieder zurück. Dies gibt die Möglichkeit, die natürliche Dynamik der Waldentwicklung zu beobachten - in Mitteleuropa eine seltene Gelegenheit.

Das Werratal

In Flußschleifen durchzieht das Werratal im Südwesten den Naturpark und beeindruckt durch seine senkrechten, bis zu über 100 m hohen Felswände, die sich in ihrer Schroffheit stark von der sonst eher sanften Landschaftsform abzeichnen. Viele Tierarten finden hier geschützte Nist- und Brutstätten. Besonders an den südexponierten Hängen entwickeln sich unter dem Einfluß des günstigen Kleinklimas Pflanzengemeinschaften mit zahlreichen wärmeliebenden Arten. Am Talrand bilden sich nach jahrhundertelanger Schafbeweidung waldfreie Flächen mit ausgedehnten Kalk-Magerrasen, auf denen im Frühsommer zahlreiche Orchideen und - später im Jahr - beispielsweise Enzian und Golddistel zu finden sind.

www.thueringen.de

Seiten-Werkzeuge