Naturpark-Neckartal-Odenwald
Der Naturpark Neckartal-Odenwald nimmt eine Fläche von 130 000 ha (= 1.300 km²) ein. Er ist der nördlichste der 7 Naturparke des Landes Baden-Württemberg und grenzt an die Bundesländer Hessen und Bayern an. Er wurde im Jahr 1980 in Eberbach am Neckar gegründet, wo sich heute das Naturpark-Zentrum und der Sitz der Geschäftsstelle befinden.
Im Naturpark Neckartal-Odenwald sind besonders die Landschaftspflege und der Naturschutz von Bedeutung. Die Erhaltung und Pflege der vielfältigen, naturnahen Landschaft mit ihrem typischen Lokalkolorit und Strukturreichtum sind nicht nur die Voraussetzung für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch die Basis für die Eignung der Landschaft als Erholungsraum.
Landschaftspflege
- Offenhaltung von markanten Aussichtspunkten und von Bachtälern - Pflanzung von Heckenstreifen - Anlage und Pflege von Streuobstwiesen
Naturschutz
- Artenschutzmaßnahmen für seltene und gefährdete Tierarten - Mähen von Trocken- und Halbtrockenrasen oder von Feuchtwiesen - Anlage und Pflege von Feuchtbiotopen
Das Ziel ist die Erhaltung intakter Ökosysteme mit einem Wechsel der verschiedenen Landnutzungsformen mit intensiver Verknüpfung und vielen Grenzlinien.
Die Ausstattung der Landschaft mit Erholungseinrichtungen war früher die Hauptaufgabe der Naturparke. Durch den Bau und die Unterhaltung von Schutzhütten, Ruhebänken, Grillplätzen und Wanderwegen sollte die Landschaft für die erholungssuchende Bevölkerung erschlossen werden. Heute steht mehr die Information der Besucher im Vordergrund. Mit insgesamt 36 Lehr- und Erlebnispfaden sowie hunderten Wanderorientierungstafeln und dem Angebot von Führungen im Naturpark-Zentrum kommt der Naturpark dem Informationsbedarf der Bevölkerung nach.
Das Wasser ist ein entscheidender Faktor der Landschaftsgestaltung. Die Kraft des Wassers hat in Jahrmillionen Fluss- und Bachtäler gebildet, Gesteinspakete abgetragen, Schluchten eingeschnitten, Boden weggeschwemmt und so die Landschaft geprägt, die heute zu Wanderungen und Ausflügen einlädt.
Außer dem Neckar verlaufen die meisten Haupttäler im Buntsandstein-Odenwald von Norden nach Süden und münden in den Neckar. Einen eigenen Weg zum Rhein hat die Weschnitz gefunden, die bei Weinheim in die Rheinebene austritt. Im Bereich Mudau – Buchen – Walldürn fließen die Flüsse und Bäche dagegen dem Main zu.
Der wichtigste Fluss im Naturpark ist der Neckar. Er ist erdgeschichtlich jung. Sein Oberlauf mündete noch Ende der Jurazeit in die Donau. Erst mit dem Einbruch des Oberrheingrabens schnitt sich der Neckar immer weiter in den sich heraushebenden Odenwald ein.
Viele Odenwaldbäche blieben bis heute von Regulierungen verschont und fließen noch in ihrem natürlichen Bachbett. Zahlreiche Mühlen in den Bachtälern zeugen noch heute von der einstigen Bedeutung der Gewässer als Energiequelle.
Der Odenwald ist berühmt für seine vielen Brunnen. Das Odenwälder Quellwasser ist weich und als Trink- und Tafelwasser begehrt.
Das prägende Landschaftselement des Naturparks ist das Neckartal. Der Fluss der Romantiker hat sich hier besonders tief in das Buntsandsteingebirge eingeschnitten. Weite Flussschleifen mit dem Wechsel von steilen Prall- und sanften Gleithängen machen ihn unverwechselbar.