NSG Lippeauen
Das Lippegebiet zeigt ein ganz anderes Landschaftsbild der Gemeinde Schermbeck. Bevor die Lippe, die von Osten her durch Schermbecker Gebiet verläuft, dem Rhein bei Wesel zufließt, gestaltet sie in Schermbeck ein landschaftliches Highlight. Weiden, Äcker, Waldstücke und Ginsterheiden säumen den ruhig dahinfließenden Wasserlauf, dessen Uferböschungen an vielen Stellen steil abfallen. Die von der Lippe geschaffene Niederung ist bei Damm/Bricht Teil des Feuchtwiesen-Schutzprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen und ist mit ca. 728 Hektar größtes Naturschutzgebiet in Schermbeck.
Man sieht Erlenbruchwälder sowie die für den Niederrhein charakteristischen Schneitel- oder Kopfbäume. An den Bächen und Altwassern der Flussaue, Zeugnis früherer regelmäßiger Überschwemmungen, zeigt sich eine große Pflanzenvielfalt. Das Frühlingsbild der Aue ist besonders reizvoll, wenn die Sumpfdotterblumen die Auewiesen leuchtend gelb färben und die Wasserfeder ihre weißen Blüten über die Wasseroberfläche der Tümpel hebt. Farbige Akzente setzen seltene Wildblumenarten wie der purpurfarbene Gefingerte Lerchensporn; im Sommer blüht stellenweise die hellblaue Nesselblättrige Glockenblume. Botanische Kostbarkeiten aus Großvaters Bestimmungsbuch haben in der Lippeaue überlebt, beispielsweise die bundesweit gefährdete Steppenwolfsmilch. Darüber hinaus wurden mehr als 120 verschiedene Vogelarten in der Lippeaue nachgewiesen.
Mit etwas Glück kann man Heidelerche, Baumpieper oder Nachtigallen beobachten, vereinzelt brütet hier der seltene blaugefiederte Eisvogel. Des Öfteren lässt sich der Kormoran blicken.