Pretziener Wehr
Aufgabe des Wehrs
bei Niedrigwasser:
Erhöhung des Wasserspiegels für die Schifffahrt auf der Stromelbe, indem das Pretziener Wehr das Abfließen des Wassers in die östlich der Elbe gelegene Niederung verhindert.
bei erhöhtem Mittelwasser:
- Schutz des Umflutgeländes vor Überflutungen
- diese Hochwässer werden über die Stromelbe abgeleitet
- das Pretziener Wehr bleibt geschlossen
bei Hochwasser :
- Öffnung des Wehres und dadurch Ableitung der Hochwasserspitze der Stromelbe in den Umflutkanal
- Abführung bis zu 1/3 der gesamten Hochwassermenge
- max. Hochwasserdurchfluß 1800m³ pro Sekunde
Geschichte
- bis 1865 starke, teilweise katastrophale Hochwasserschäden
- 1865 Denkschrift an die Preußische Regierung über eine sogenannte Elbenauer Deichregulierung
- 1869 Beschluß der Preußischen Regierung zum Bau des Elbe Umflutkanals und des Pretziener Wehres
- 1871-75 Bau des Pretziener Wehres vorwiegend von italienischen Bauarbeitern und französischen Kriegsgefangenen
- Bild einer Wehrtafel 1889 Auszeichnung der Konstruktion des Wehres mit einer Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris
- 1959/60 Durchführung von Injektionsarbeiten zur Beseitigung der starken Unterläufigkeit
- 1990 Durchführung von umfangreichen Korrossionsschutzarbeiten an sämtlichen Stahlbauteilen einschließlich Trägerkonstruktion der Wehrbrücke
- 1991
- Instandsetzung des Quadermauerwerks
- Austausch sämtlicher Stahlseile, Wehrtafeln und Losständer durch nichtrostendes Material
- Installation einer Elektroanlage einschließlich einer Beleuchtung der Wehrbrücke und der Wehrjoche
- 2003 umfangreiche Sanierungsarbeiten am Pretziener Wehr
Technische Daten
- Unterbau als festes Wehr (Länge 162,8 m. Breite 7,5 m, Höhe 3,8 m aus Sandstein)
- nutzbare Durchflußbreite 112,95 m
- 10 Sandsteinpfeiler mit 9 Jochöffnungen (Höhe 5,75 m, Weite je 12,55 m)
- in jedem Joch 8 freistehende Schienen als Losständer zur Aufnahme von 36 Schützentafeln
- 324 Schützentafeln insgesamt
- 1 Schützentafel ist 1,31 m breit und 0,83 m hoch, Gewicht ca. 100 kg
- Bedienung mit Motorwinden und ursprünglichen Handwinden auf Windenwagen