Starnberger See

Bearbeiter: Hellmuth Nordwig (Münchner Ruder-Club von 1880)

Der Starnberger See ist ein fantastisches Ruderrevier und groß genug, um es mit Gästen aus anderen Rudervereinen zu teilen. Die Umrundung des Sees ist an einem Tag gut zu schaffen; es sind etwa 45 Kilometer zu rudern. Und auch viele andere Touren, beispielsweise nach Ambach, nach Tutzing oder Bernried, sind möglich.

Rund um den See findet man empfehlenswerte gastronomische Ziele für jeden Geschmack und Geldbeutel. Das nahegelegene Kloster Andechs, der Ammersee, die Attraktionen von München sowie das Alpenvorland bieten sich für ein Rahmenprogramm und für wetterunabhängige Ausflüge an. Die meisten Ziele sind von Starnberg aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Den Starnberger See sollte man als Gewässer nicht unterschätzen; bei entsprechenden Wind- und Wetterlagen ist der See nur schwer befahrbar - Rudern ist dann nicht ungefährlich. Es empfiehlt sich, das Wetter im Auge zu behalten und die angebotenen Wetterinformationen zu nutzen, z. B. hier auf der MRC-Homepage.

Das Landratsamt Starnberg schreibt zum Thema „Sturmwarnung“:

Bei voraussichtlichem Auftreten von „Starkwind“ oder Sturm, der im Rahmen des regelmäßigen Wetterberichts prognostiziert wird, erfolgt eine Warnung. Auf dem Wasser befindliche Boote sollen daraufhin unverzüglich die Nähe eines schützenden Ufers aufsuchen.

Sturmwarnung am Starnberger See und am Wörthsee:

Vorsichtswarnung (langsamer Rundlauf, 40 Signale pro Minute):

„Achtung mit Unwetter ist zu rechnen!“

Sturmwarnung (schneller Rundlauf, 90 Signale pro Minute):

„Gefahr! Ufer anlaufen! Nicht auslaufen“

Entwarnung (Erlöschen der Blinkleuchten):

„Die Gefahrenlage ist vorüber.“

Ruderboote vom Mannschaften, die ihre Boote nicht selbst mitbringen, können sich bei uns nach Booten erkundigen. Der MRC ist bereit, Wanderruderergruppen Boote gegen einen geringen Obolus zur Verfügung zu stellen.

Starnberg bietet reichlich Unterkunftsmöglichkeiten. Bei folgenden Betrieben haben wir um die freundliche Betreuung von Wanderrudergruppen gebeten; zum Teil gibt es besondere Konditionen für Ruderer:

Pension / Gästehaus Maria, Inh. Maria Platzer, Schwaige 2, 82319 Starnberg, Tel: 08151 - 971 566, Mobil. 0172 - 865 4216, Fax 0721 - 151 473848


Hotel Seehof, Inh. Siegfried Sattler, Bahnhofplatz 6, 82319 Starnberg, Tel: +49 (0) 8151 90850-0, Telefax: +49 (0) 8151 28136


Hotel Vier Jahreszeiten Starnberg, Münchner Straße 17, 82319 Starnberg, Tel: +49 (0) 8151 44 70 0, Telefax: +49 (0) 8151 44 70 161

Der Starnberger See, nur gute 20 km südwestlich von München, wird liebevoll die „Badewanne Münchens“ genannt. Schon Karl Valentin berichtet von einer alten Sage, „wonach sich im Sommer aus unbekannten Gründen Tausende von Menschen in den See gestürzt haben sollen; diesselben konnten sich aber dank ihrer guten Schwimmkenntnisse alle selbst aus den Wellen befreien“.

Die Lage des Sees zwischen der Großstadt und den Alpen ist ideal. Ein Bilderbuch-Panorama, das vom Karwendel über die Benediktenwand bis zur Zugspitze reicht, begrenzt im Süden die Werdenfelser Landschaft. Gesäumt von sanften Moränenrücken, bieten die Ufer beste Hang-Lagen für Villen mit Seeblick. Demzufolge finden sich an keinem anderen bayerischen See derartig viele alte Villen und malerische Schlösschen. Sie verwandeln die wunderbare Naturlandschaft in eine großbürgerliche Kulturlandschaft.

In der Barockzeit befuhr die Prunkflotte des bayerischen Kurfürsten den Starnberger See. Heute ist er bevölkert mit einer Flotte von Ausflugsdampfern und unzähligen Segelbooten.

Der Starnberger See ist der zweitgrößte See Bayerns. Bei der beträchtlichen Wassertiefe von 128 Metern dürfen Sie Tiefgang erwarten. Andererseits ist er wie Karl Valentin erörtert, „seicht, lang, kurz, schmal und breit zugleich.“ Der Starnberger See hat seinen eigenen Reiz, und nun auch sein eigenes Informations- und Erlebnisportal.

In den Wintermonaten halten sich am Starnberger See bis zu 25.000 Wasservögel auf. Neben den Blessrallen und Stockenten sind das vor allem Tauchenten wie Reiherente, Tafelente, Schell- und Kolbenente.

Von herausragender Bedeutung ist der Starnberger See darüber hinaus für teilweise sehr seltene und im Bestand bedrohte See- und Lappentaucher wie den Pracht- und Sterntaucher, den Schwarzhals- und Rothalstaucher sowie den Eistaucher.

Die meisten dieser Enten und See- und Lappentaucher brüten in Nordeuropa und sind zum Überleben auf die großen Voralpenseen - insbesondere den Starnberger See - als winterlicher Rastplatz - zB. in der Bucht bei der Roseninsel - auf dem Durchzug oder zum dauerhaften Überwintern angewiesen.

Der See gehört deshalb zum europaweiten Netz von Lebensräumen, die im Jahreslauf eine unersetzliche Funktion für den Zug von Wasservögeln haben: Er ist ein Rast- und Überwinterungsgebiet für Wasservögel von internationaler Bedeutung (Ramsar-Gebiet) und als Gebiet von besonderer Bedeutung (SPA) nach der EU-Vogelschutzrichtlinie sowie nach der EU-Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie anerkannt.

Hinzu kommt, dass er in der Bucht St. Heinrich mit weit über 50 Brutpaaren Bayerns größte Brutkolonie für die Flussseeschwalbe beherbergt.

Hauptziel ist es, den rastenden und überwinternden Wasservögeln ein möglichst störungsarmes Überwintern zu ermöglichen, damit sie ihre Energie- (Fett-)Reserven auffüllen, den Winter überleben und im Frühjahr möglichst fit in die nordischen Brutgebiete zurückkehren können.

Zu den Hauptstörfaktoren gehört leider immer noch die Wasservogeljagd, die - in der am Starnberger See ausgeübten Praxis - mit unverantwortlichen Störungen verbunden ist.

Die dringend notwendigen ganzjährigen und die winterlichen Ruhezonen finden sich in der Gewässerkarte von 2005 im Gewässer-Entwicklungs-Plan, sie sind Grundlage für freiwillige Vereinbarungen zum Schutz der Wasservögel.

Seiten-Werkzeuge