Wasservogelreservat Wallnau

Das aus Teichen, Schilfflächen, Feuchtwiesen und kleineren Gehölzen bestehende Gebiet war ursprünglich eine Bucht in der Ostsee, bevor sich ein Nehrungshaken bildete und den entstehenden Binnensee vor 400 Jahren von der Ostsee trennte. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebiet von dem Ingenieur und Landvermesser Gustav Kröhnke trockengelegt; zahlreiche Fischteiche wurden angelegt. Insgesamt entstand dabei ein 375 Hektar großes Areal.

Der trockengelegte See wurde lange für landwirtschaftliche Zwecke genutzt, bevor er 1975 vom Deutschen Bund für Vogelschutz (heute Naturschutzbund Deutschland NABU e.V.) und dem Kreis Ostholstein erworben wurde. 1977 wurde das Gebiet zum Naturschutzgebiet erklärt. Damit konnten die in dem Naturschutzgebiet brütenden und rastenden Vogelarten geschützt werden. Um die Lebensräume dieser Vögel zu optimieren, wurden in einigen Bereichen landschaftsgestalterische Maßnahmen durchgeführt.

Am Rand des heutigen Wasservogelreservats fand 1970 das Love-and-Peace-Festival, ein mehrtägiges Musikfestival, statt, bei dem u.a. Jimi Hendrix seinen letzten Auftritt vor seinem Tod hatte. Ein Gedenkstein erinnert heute daran. Wallnau ist wegen seiner günstigen Lage an der Fluglinie für Zugvögel ein begehrter Rastplatz und wird ebenso gern als Nistplatz im Sommer von seltenen Vogelarten wie Rothalstaucher und Zwergseeschwalbe genutzt.

Das Naturschutzgebiet kann jederzeit von einem Weg auf der Krone des Sommerdeiches eingesehen werden. Von März bis Oktober ist das Informationszentrum des NABU geöffnet und es gibt es auch Führung durch das Areal.

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